Standpunkt | Frank O. Salzgeber

Eine Eishalle fürs Oberwallis

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Wer kennt nicht die Geschichte von den zwei durch ein Seil aneinandergebundenen Eseln und den zwei entgegengesetzt liegenden Heuhaufen. Weil sie sich nicht einigen können, welchem Heuhaufen sie sich zuwenden wollen, blockieren­ sie sich gegenseitig und gehen schlussendlich leer aus. Irgendwie läuft es im Oberwallis bei der Realisierung von Eis- und Eventhallen ähnlich ab. Die Gemeinden Brig-Glis und Visp verfolgen beide ambitiöse Projekte. Unbestritten ist: Der EHC Visp braucht eine moderne Infrastruktur. Will der Traditionsverein auch langfristig in der NLB wirtschaftlich und sportlich erfolgreich agieren ist ein zeitgemässes Eishockeystadion ein Muss. Die Ligakonkurrenten Langnau, Langenthal und Olten machen es vor. Nachdem eine Studie gezeigt hat, dass eine Modernisierung und Erweiterung der baufälligen­ Litternahalle sich nicht rechnet, fasst man wieder einen Neubau ins Auge. Rund 30 Millionen Franken würde eine entsprechende Eis- und Eventhalle kosten. Dies zu finanzieren dürfte für die Gemeinde Visp allein schwierig sein. Ein Gemeinschaftsprojekt mit Brig an einem Standort wäre effizient und finanziell einfacher zu realisieren. Doch Brig-Glis verfolgt mit der Sport- und Freizeitarena Geschina ein eigenes (weit fortgeschrittenes) Hallenprojekt, welches zur Zeit aber durch eine Einsprache blockiert ist. Was ist also zu tun?­

Machen zwei verschiedene Eis- und Eventhallen innerhalb von zehn Kilometern­, die zusammen rund 50 Millionen Franken kosten werden, wirklich Sinn? Fakt ist: Der EHC Visp braucht als NLB-Spitzenklub eine­ neue Heimarena. Jetzt und nicht erst in zehn Jahren. Der Bau eines Stadions in der Region Visp muss deshalb absolute Priorität geniessen. Da die Gemeinde Visp allein die Finanzierung nicht sicherstellen kann, soll sie unterstützt werden. Trotz den Querellen um das Sportgesetz und der angespannten finanziellen Lage. Der Kanton darf sich nicht vor seiner Verantwortung drücken und muss Unterstützung leisten. Auch die Gemeinde Brig-Glis soll über ihren Schatten springen und Hand bieten für eine gemeinsame Lösung, auch wenn diese nicht auf ihrem Gemeindegebiet zu stehen kommt. Immerhin erhielt sie im Poker um den künftig­ einzigen Spitalstandort im Oberwallis (zu Recht) den Zuschlag. Eine Kirchturmpolitik darf nicht den Blick für vernünftige Lösungen versperren.

Frank O. Salzgeber

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