Standpunkt
Eine Begegnung der etwas anderen Art
Haben Sie gerne unerwarteten Besuch? Oder gehören Sie zu den Menschen, die es lieber haben, wenn sich der Besuch vorgängig ankündigt?
Wie auch immer – in den nächsten Tagen kann es durchaus vorkommen, dass Sie unerwarteten Besuch bekommen. Genauer noch von Menschen, die Sie nicht kennen und die Sie nie zuvor gesehen haben. Wie also umgehen mit den unbekannten Gesichtern, die mit Ihnen auch noch über Gott und die Welt reden wollen? Und sich mit Ihnen über die Bibel und deren Inhalte austauschen möchten? Sie auf einen Kaffee hereinbitten, mit ihnen reden, sie ignorieren, beschimpfen oder ihnen gar die Tür vor der Nase zuschlagen?
Eine der Frauen, die Sie in den nächsten Tagen eventuell an Ihrer Haustür antreffen, ist Jemima Kietzyia Klopotek von Glowczewski (s. Frontalinterview auf Seite 18/19). Eine sportliche junge Frau mit polnischen Wurzeln, im Oberwallis aufgewachsen, mit der Natur verbunden. Sie unterscheidet sich nach aussen hin in nichts von anderen jungen Frauen mit all ihren Träumen, Sehnsüchten und Ängsten.
Jemima hat aber einen anderen Glauben. Sie ist bei den Zeugen Jehovas und arbeitet als ehrenamtliche Bibellehrerin. Nach der Matura hat sie sich dafür entschieden, als Predigerin unterwegs zu sein und mit den Menschen über die Bibel zu reden. Jemima ist eine von 200 Predigern/-innen, die in den nächsten Tagen im Oberwallis hausieren, von Tür zu Tür gehen und die Werte ihrer Religionsgemeinschaft vertreten.
Wenn sie oder eine/r ihrer Glaubensbrüder und -schwestern in den nächsten Tagen bei Ihnen klingelt, müssen Sie ja nicht konvertieren, aber auch nicht gleich den Knüppel aus dem Sack holen. Ein freundliches «Hallo» oder einen schönen Tag zu wünschen ist auch eine Möglichkeit, andersgläubigen Menschen auf respektvolle Art zu begegnen.
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