Kommentar | Mehr Frauen in den Verwaltungskommissionen

Die Frauenquote hilft dem Kanton nicht weiter

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Quoten haben immer das gleiche Ziel. Sie sollen eine (vermeintliche) Fehlentwicklung aufhalten oder korrigieren. Und nun sollen auch die Verwaltungskommissionen des Kantons mittels Quote optimiert werden. Ein Drittel der Mitglieder sollen künftig Frauen sein, so will es der Staatsrat. Das Amt für Gleichstellung spielt dabei sozusagen den Torwächter und hat massgeblichen Einfluss darauf, wie die Kommissionen zusammengesetzt werden (siehe oben). Der Staatsrat will so die gesellschaftliche Realität besser abbilden. Doch diese Argumentation ist nicht schlüssig. Denn Quoten sollen ja Fehlentwicklungen korrigieren. Eine Änderung beziehungsweise Verstärkung der bisherigen Praxis bedeutet demzufolge, dass die Arbeit der Kommissionen bis anhin nicht optimal war und ist. Die kantonale Baukommission, eine der wichtigsten Verwaltungskommissionen und eine jener, in der nur Männer sitzen, steht zwar öfters in der Kritik. Ob die Arbeit der Baukommission jedoch besser wird, wenn deren Mitglieder die «gesellschaftliche Realität besser abbilden», muss bezweifelt werden. Eher das Gegenteil könnte der Fall sein. Das Amt für Gleichstellung soll nämlich aktiv nach Kandidatinnen suchen, um den gewünschten Frauenanteil in den Kommissionen zu erreichen. Allerdings scheint es fraglich, ob bei den Mitarbeiterinnen die nötigen Kompetenzen vorhanden sind. Schliesslich handelt es sich bei ihnen ja um Expertinnen für Gleichstellung und Familie, nicht um solche für Ingenieurwesen oder Baurecht. Hinzu kommt, dass die Frauenquote die derzeitigen Kommissionsmitglieder diskriminiert, indem sie unterstellt, dass diese aktiv den Einsitz von weiteren Frauen verhindern würden. Der Kanton gilt bereits jetzt als sehr frauenfreundlicher Arbeitgeber und zieht dadurch auch viele hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen an. In der täglichen Arbeit muss er dann aber grundsätzlich auf seine besten, ihm zur Verfügung stehenden Leute setzen, egal ob Frauen oder Männer. Ein Quote hilft da nicht wirklich

Martin Meul

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