Standpunkt | Von Walter Bellwald
Die Christlichsozialen sehen Grün
Das Wahlwochenende liegt hinter uns. Was sich schon im Vorfeld abzeichnete, ist nun eingetroffen. CSPO-Nationalrat Thomas Egger musste in den sauren respektive grünen Apfel beissen und wurde abgewählt. Sein Pech: Die gelbe Liste holte zu wenig Stimmen. Neben Egger, der mit knapp 20 000 Stimmen ein gutes Resultat erzielte, konnte einzig Diego Wellig mit rund 8200 Stimmen ein ansprechendes Resultat einfahren. Die Folge: Auch überparteilich mussten die Gelben eine Wahlschlappe einstecken und sind nur noch drittstärkste Kraft im Oberwallis. Hinter der CVPO, die sich knapp ganz vorne behaupten konnte, und hinter der SVPO, die ihren Wähleranteil auf 9,3 Prozent steigern konnte und sich damit als zweitstärkste Kraft im Oberwallis zu etablieren vermochte.
Die grösste Überraschung : Die grüne Welle ist auch auf das Wallis übergeschwappt. Von einer Flut oder sogar einem Tsunami der Grünen war in den Tagesmedien die Rede. Und mit der Wahl von Christophe Clivaz zieht erstmals ein Politiker der Grünen für das Wallis in den Nationalrat. Ob der 50-jährige Politologe seinem Wahlversprechen, sich für einen nachhaltigen Tourismus einzusetzen, auch Taten folgen lässt, muss sich erst noch weisen. Nichtsdestotrotz – mit der Wahl von Clivaz haben die Grünen im Wallis einen historischen Wahlerfolg erzielt.
Auch Brigitte Wolf hat für die Grünen ein gutes Resultat eingefahren. Dank ihres guten Abschneidens will es Wolf nochmals wissen und steigt zusammen mit SP-Mann Mathias Reynard in den zweiten Wahlgang für die Ständeratswahlen. Allein die Tatsache, dass Reynard im ersten Durchgang nur 3337 Stimmen hinter der CVP-Frau Marianne Maret lag, gibt der Linksallianz von SP und Grünen mächtig Aufwind. Ob die CVP-Familie neben Beat Rieder mit Marianne Maret auch ihre Kandidatin ins Ziel retten kann, bleibt fraglich. Denn: Vor allem im Unter- und Mittelwallis ist Reynard als bestgewählter Walliser Nationalrat sehr beliebt.
Walter Bellwald
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