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Der heisse Poker von Christian Constantin

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«Der FC Sitten ist wieder Kult», titelte die RZ nach der Hinrunde der Super League. Trainer Peter Zeidler führte die Mannschaft vom letzten (!) auf den dritten Tabellenrang und überzeugte mit ansehnlichem Offensivfussball. Das Auswärtsspiel im Herbst gegen die Young Boys war vermutlich das beste Super-League-Spiel aller Zeiten. Trainer Zeidler hatte daran massgeblichen Anteil. Sitten war wieder Kult. Die Zuschauer stürmten ins Tourbillon. Herr und Frau Walliser identifizierten sich mit dem FC Sitten. Es herrschte irgendwie eine Art Cupfinal-Stimmung. Verspielt FC-Sitten-Präsident Christian Constantin nun ausgerechnet vor dem eigentlichen Cup-Endspiel diese bisher so tolle Saison? Erst lässt der Präsident Léo Lacroix, Edimilson Fernandes, Theofanis Gekas, Ebenezer Assifuah und Vincent Sierro ziehen. Dann holt er Kevin Constant und Jérémy Taravel. Zumindest Letzterer ist ein Flop-Transfer, den der Präsident zu verantworten hat. Obwohl der Kader durch diese Transfers geschwächt wurde, korrigierte Constantin die Ziele weiter nach oben: «Platz 2 muss nun unser Ziel sein», sagte er der RZ vor dem Rückrundenstart. Der Rest ist bekannt: Zeidlers Teams hatte mit Verletzungspech (Ziegler, Bia) zu kämpfen, verlor den zweiten Platz mehr und mehr aus den Augen und der Präsident tat, was er am besten kann… Gegen Thun und YB sass Sébastien Fournier anstelle von Zeidler auf der Trainerbank. Seine Bilanz: zwei Spiele, ein Tor, kein Punkt. Und nun folgen die wegweisenden Spiele gegen Lugano, Luzern und Basel (Cupfinal). Constantin fordert von Fournier die direkte Europa-League-Qualifikation. Dazu hat er zwei Chancen. Entweder holt er den Cupsieg, oder er beendet die Saison auf Platz 3. Wer die Walliser unter Fournier beobachtet hat, wird seine Zweifel haben, ob er dieses Ziel erreicht. Fakt ist: Sitten kann innerhalb weniger Tage alles gewinnen oder alles verlieren. Geht Constantins Poker auf, wird ihm auf die Schulter geklopft und gratuliert. Dann hat er alles richtig gemacht. Wenn nicht, trägt er die alleinige Schuld für das Scheitern.

Simon Kalbermatten

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