Standpunkt
Der «Dörfligeist» muss weg!
Praktisch der ganze Vorstand ist zurückgetreten und hinterlässt damit ein riesiges Loch an der Spitze und den Strukturen von Gampel-Bratsch Tourismus. Zu Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichen Auffassungen kann es auch in bestens aufgestellten Organisationen kommen. Das ist mehr als menschlich. Nichtsdestotrotz aber ist die Existenz der zahlreichen kleinen hiesigen Tourismusorganisationen kritisch zu hinterfragen. Zweifellos leisten diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus gute Arbeit. Aber um wirklich gut gerüstet in die Zukunft zu gehen, brauchen wir dringend stärkere, sprich grössere Strukturen. Dafür aber müssen wir uns von unserem «Dörfligeist» verabschieden und (endlich) über den Tellerrand hinausschauen. Ganz nach dem Motto: Nur gemeinsam sind wir stark! Entpolitisieren und Entfamilialisieren lauten die dafür notwendigen Schlagwörter. Darum müssen sich die Tourismusorganisationen zwingend zusammentun, professionelle Strukturen schaffen, mutige Entscheide fällen, fähige, kluge und vor allem unbelastete Köpfe an die Spitze setzen, eine gemeinsame starke Marke kreieren und sich so gemeinsam unter einem Dach präsentieren. Alles andere ist passé, unübersichtlich, nicht mehr marktgerecht und kommt der «Augsburger Puppenkiste» gleich. Dasselbe gilt übrigens auch für andere touristische Player wie beispielsweise Bergbahnen. Auch hier braucht es zwingend mehr Zusammenarbeit und Entpolitisierung an der Spitze. Dafür gibt es durchaus auch gute Beispiele. So wurde der Verwaltungsrat der Hohsaas Bergbahnen entpolitisiert und die längst überfällige Fusion der Bergbahnen der Aletschregion schreitet voran. Wenn wir es nicht merken wollen, so merken wir es halt nicht und verbleiben weiterhin in unserer Lethargie, schauen neidisch auf die Konkurrenz, welche uns schon lange überholt hat und hoffen weiter auf bessere Zeiten.
Peter Abgottspon
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