Standpunkt
Der Beste soll gewinnen
Derzeit sind in zahlreichen Oberwalliser Gemeinden und Institutionen wichtige Schlüsselpositionen neu zu besetzen. Die Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis AG (RWO) sucht einen neuen Geschäftsführer und die Zermatter und Briger einen neuen Gemeinde- bzw. Stadtschreiber. Bei allen drei Stellen handelt es sich um wichtige und einflussreiche Ämter, die zwar viel Verantwortung mit sich bringen, gleichzeitig aber zumindest vordergründig ohne grossen politischen Druck entscheidende Weichen für die Zukunft stellen.
Wie ernst es die jeweiligen Arbeitgeber mit der Besetzung der Stellen nehmen, zeigt sich im Umstand, dass alle drei im Auswahlverfahren externe und bezahlte Berater beiziehen. Der Steuerzahler, der letztendlich den Lohn der hohen Beamten bezahlt, hört das gerne. So entsteht zumindest vordergründig nicht der Verdacht, dass wichtige Ämter nicht irgendwo im stillen Kämmerlein im Stile altbekannter Vetternwirtschaft an etwelche Parteisympathisanten verteilt werden. Und das ist gut so!
Doch wie so oft im Leben hat auch diese Sache einen Haken: Den ganzen Ratschlägen und Empfehlungen der bezahlten Beratern zum Trotz liegt der letzte und entscheidende Beschluss immer noch bei den Chefs. Sie bestimmen, wer schliesslich seine Unterschrift unter den Arbeitsvertrag setzt.
Dabei ist zu hoffen oder (man kann davon ausgehen?), dass dieser Entscheid frei von jeglichen Sympathien und Parteibüchlein gefällt wird. Denn wie eingangs erwähnt, sind die gesuchten Personen in ihren Funktionen einflussreich und sie bleiben erfahrungsgemäss sehr lange im Amt. In der Regel länger als viele Gemeinde- oder Verwaltungsräte, welche heute für ihre Einstellung verantwortlich sind. Umso wichtiger erscheint ein seriöses und unbefangenes Auswahlverfahren mit Bedacht und einer Brise Demut. Ganz im Sinne eines sportlichen Wettstreits: Der Beste soll gewinnen!
Peter Abgottspon
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