Standpunkt
Das Wallis ist kein Reservat!
Kaum schwebt findigen Touristikern eine Idee im Kopf, wie dem lauen Sommergeschäft auf die Sprünge geholfen werden könnte und schon ist wieder Feuer im Dach. «Helibiking» heisst der neuste Trend und ist das sommerliche Gegenstück zum winterlichen Heliskiing. Ganz einfach: Anstatt mit Skiern, werden Gäste mit ihren Bikes per Helikopter auf einen Berg geflogen, von wo aus diese dann ihre Freizeitaktivität ausleben können. Einverstanden: wie beim Heliskiing, haben sich dabei auch die Zweiradfreunde selbstredend an geltende Vorschriften zu halten. Auch ohne Gefahr von Lawinen oder Gletscherspalten darf auch hierbei auf keinen Fall Narrenfreitheit gelten!
Bei allen Agumenten gegen «Spass ohne Grenzen» darf eines nicht vergessen werden. «Helibiking» wird sich nur schon aufgrund der Kostenfrage nie und nimmer zu einem Massenphänomen entwickeln. Sprich, es wird höchtswahrscheinlich immer ein Nischenprodukt bleiben. Aus touristischer Sicht, sind solche Angebote aber gerade deswegen Gold wert. Denn vorallem im aufstrebenden Bikermarkt steckt für viele Tourismusdestinationen die grosse Chance sich (endlich) vom Wintergeschäft etwas zu emanzipieren. Darum gilt: Unter Berücksichtigung geltender Regeln sind Innovationen keine Riegel zu schieben! Mögen sie gewissen Kreisen auch noch so viel Kopfschmerzen bereiten. Seit Generationen machen wir uns Mutter Natur zu Nutzen und haben gelernt sie zu achten. Doch schliesst das sinnvolles Nutzen nicht aus. Seien wir doch offen für Neues wie «Helibiking» und versuchen daraus nachhaltige Wertschöpfung zu generieren, damit auch die nächsten Generationen in unserer strukturschwachen Region verbleiben und hier ihr täglich Brot verdienen können. Denn eines ist sicher: Für «Helibiking» muss keine neue Infrastruktur gebaut und kein zusätzlicher Meter zubetoniert werden. Kein einziges Männertreu wird verwelken, kein Grashalm geht dabei zu Grunde. Das Wallis ist kein Reservat!
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