Ein Gipfelkreuz. Symbol und Ausdruck des christlichen Glaubens. Gipfelkreuze sind aber nicht nur religiöse Symbole, sondern ­stehen auch als Ausdruck von Freiheit und sind ein beliebtes Fotomotiv.

Auch Brigitte Wolf, Präsidentin der Grünen Oberwallis, will nun zusammen mit ihren Tourenkolleginnen ein Kreuz auf dem Mauerhorn errichten (s. Seite 5). Es gehe ihr weniger darum, ein religiöses Zeichen zu setzen, sondern vielmehr das Gipfelkreuz als Symbol der Zusammengehörigkeit zu verstehen.

Wie auch immer – ein Gipfelkreuz stimmt nachdenklich. Lässt Spielraum und Platz für Gedanken und Interpretationen. Nicht alle können dem hölzernen oder stählernen Kreuz auf dem Gipfel etwas abgewinnen. Die Freidenker-Vereinigung der Schweiz fordert darum die zuständigen Instanzen dazu auf, ein Gesuch um ein Gipfelkreuz genau zu prüfen, auch auf die Verhältnismässigkeit hin. Wie viele Gipfelkreuze sollen/dürfen im Alpenraum aufgestellt werden? Ist es gerecht, für eine Religion Sonderregelungen ausserhalb der Bauzonen zu schaffen? Mit diesen und anderen Fragen sollen sich die Behörden auseinandersetzen.

Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir hier bei uns alles hinterfragen dürfen. Das trägt letztlich auch ein grosses Stück zu unserer Lebensqualität bei.

Demnach darf auch die Freidenker-Vereinigung ihre Sicht der Dinge darlegen und sich darüber Gedanken machen, ob und wie viele Gipfelkreuze in unseren Breitengraden Platz haben. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass wir in einer christlich-abendländisch geprägten Kultur leben und das Kreuz als religiöses Symbol verehren.

Wenn sich die Freidenker daran stören, ist das ihre Sache. Trotzdem ist zu respektieren, dass wir unseren kulturellen, christlichen und ideellen Werten nachleben und religiöse Symbole achten. Und dazu gehört auch das Gipfelkreuz!