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Darbellay schweigt: Typisch!

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Einschränken wo’s geht, nicht reagieren, unbeantwortet lassen, ignorieren oder lächerliche Ausflüchte suchen. So ergeht es je länger, je mehr Journalisten, welche für ihre Publikation die nötigen Informationen beschaffen wollen. Der Reihe nach: Gleich drei hochrangige welsche Politiker wollten jüngst mit rechtlichen Schritten die Pressefreiheit einschränken, wenn es darum ging, kritisch über sie zu berichten. Einer davon: Staatsrat Christophe Darbellay. Der «Weltwoche» wollte er per Gericht verbieten, einen Artikel über den Streit um sein uneheliches Kind zu veröffentlichen. In der gleichen Causa drohte er über seinen Anwalt den Kollegen des «Walliser Boten» und wollte ebenfalls eine Berichterstattung verhindern. Gleichzeitig beantwortet er die damit verbundenen Fragen nicht und schweigt. Eine Methode mit System. Auch bei kritischen Fragen rund um ein Subventionsgesuch, über welches die RZ schon mehrfach berichtet hat, schweigt er lieber und versteckt sich hinter fadenscheinigen Argumenten. Heisst: Immer wenn es zu «heiss» wird, setzt man alle Hebel in Bewegung, dass ja nichts veröffentlicht wird, anstatt sich dem Sachverhalt zu stellen. In diesem erlauchten Kreis der grossen «Schweiger» ist Darbellay aber längst nicht alleine. Dieses unsägliche Verhalten ist mittlerweile Mode geworden. Manche Oberwalliser Gemeindeoberhäupter tun es ihm gleich und ignorieren oder unterbinden kritische Medienanfragen. Geht es aber darum, sich zu positionieren oder aber zu zeigen, was man draufhat, so werden Journalisten plötzlich zu besten Freunden! So gehts natürlich nicht. In einer funktionierenden Demokratie, wo Gewaltentrennung, freier und unabhängiger Journalismus zur Normalität gehören sollten, ist kritische Berichterstattung eine der wichtigsten Säulen. Wer das nicht begriffen hat, bekleidet das falsche Amt und sollte sich gut überlegen, bei den nächsten Wahlen tatsächlich noch einmal anzutreten.

Peter Abgottspon

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