Standpunkt
Couragiert auftreten
Wenn man in diesen Tagen die Medien konsultiert, kann einem schon ganz schön mulmig werden. Die Schlagzeilen haben es in sich: Immer mehr Flüchtlinge suchen ihr vermeintliches Glück in Europa. Der Flüchtlingsstrom reisst nicht ab und die Politik sieht sich angesichts der Völkerwanderung überfordert. Die Lage ist angespannt: Immer mehr Menschen machen ihrem Unmut mit fremdenfeindlichen Parolen Luft und in Deutschland werden Anschläge auf Asylzentren verübt.
Auch die Wirtschaft und der Sport schreiben Negativschlagzeilen: Fast keine Woche vergeht, in der nicht ein Unternehmen Sparmassnahmen und Entlassungen ankündet. Die Korruptionsaffäre bei die Fussball-WM-Vergabe 2006 und der Dopingskandal um Russlands Leichtathleten sind weitere Beispiele. Der Höhepunkt der traurigen Nachrichten: Der Anschlag vom vergangenen Wochenende in Paris. 129 Menschen mussten bei den Attentaten in der französischen Metropole ihr Leben lassen. Kopfschütteln, Unverständnis und tiefe Trauer sind die Folge. Trotz der sinnlosen Tat geht das öffentliche Leben weiter. Nur mit Mut und Engagement kann man dem Terrorismus entgegentreten und die Stirn bieten. Hinstehen und Flagge zeigen ist auch in der Flüchtlingsfrage gefragter denn je. Vor allem die Politiker sind gefordert, mutige Entscheidungen zu treffen. Wenn die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt, «dass auch das Asylrecht Grenzen haben muss», dann darf das durchaus im doppelten Sinne verstanden werden.
Auch in der Regionalpolitik ist mitunter couragiertes Auftreten gefragt. So fordert der Ried-Briger Gemeinderat in einem Schreiben Bundesrätin Doris Leuthard auf, sich für eine Verbesserung der Sicherheit der Simplonroute einzusetzen (Seite 15). Mut der etwas anderen Art zeigt auch Kevin Walther (s. Bericht Seite 13). Der 24-jährige Gommer fühlt sich im falschen Körper gefangen und will sich einer Hormontherapie unterziehen. Auch wenn diese Geschichte vielerorts auf Unverständnis stossen wird, so muss man diesem jungen Mann Respekt zollen.
Respekt dafür, hinzustehen und seinen eigenen Weg zu gehen und Respekt dafür, seine ihm eigene Geschichte der Öffentlichkeit preiszugeben.
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Kommentare
Carmen Braun - ↑13↓0
Couragiert auftreten bedeutet auch den Hasspredigern und Hetzern aus rechten Ecke Stirn zu bieten.
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