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Chaos wegen «Wienerli» in Zermatt?

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Quelle: RZ 1

Wer sich in der vergangenen Woche in den Deutschschweizer Medien ein Bild über das Wallis machte, staunte nicht schlecht: «Zermatt von der Aussenwelt abgeschnitten» oder «Hier donnert eine Lawine ins Tal» war in Online-Portalen von grossen Schweizer Medienhäusern zu lesen. Besonders besorgniserregend war für einen Medienschaffenden, dass er in Zermatt einem Feriengast begegnete, der in einem Einkaufsladen keine «Wienerli» mehr finden konnte. Prompt folgte die Schlagzeile: «Wienerli werden knapp». Kaum ein Deutschschweizer Medienschaffender erwähnte, wie gut sich die Tourismusdestinationen um die «eingesperrten» Gäste kümmerten. Nicht zu vergessen: Jeder Gast hatte eine Unterkunft, die Vorräte wurden nirgends knapp und jeder konnte sich unter eine warme Dusche stellen. Sieht so ein Chaos aus? Nein! Vielmehr wurde das Chaos aus der Deutschschweiz inszeniert. Dies mit Folgen: In mehreren Tourismusdestinationen meldeten sich verunsicherte Feriengäste und sorgten sich um ihren Wallis-Urlaub, der womöglich erst im Februar oder März anstand. Es gilt zu sagen, dass zwischen Medienschaffenden und Medienkonsumenten sehr oft ein Interessenkonflikt besteht. Aus der Situation mit einigen gesperrten Strassen in einem Winter erfahrenen Tourismuskanton jedoch ein Chaos in die Tasten zu hauen, unterscheidet sich aber stark von seriösem Journalismus. Von einem richtigen Chaos blieb das Wallis verschont. Und dies, obwohl einige dreiste Autofahrer in der vergangenen Woche die Barrieren einiger gesperrter Strassen verschoben haben, um den gesperrten Streckenabschnitt mit dem Fahrzeug zu passieren (siehe RZ-Interview mit Strassenmeister Martin Sarbach). Wäre es zum Ereignisfall gekommen, hätte dies ein richtiges Chaos ausgelöst. Rettungskräfte hätten bei hoher Lawinengefahr ausrücken müssen. Davon blieb das Wallis verschont. Was bleibt, sind fehlende «Wienerli» und gesperrte Seitentäler. Das ist kein Chaos. Nicht im Wallis.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Markus Imbodu, Visp - 41

    Kein WUNDER haben heute praktisch alle Medien einen miesen Ruf - Fake News / massiv übertreiben für Quote / Lügenpresse etc ... Das Drama war peinlich!

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