Standpunkt
Chancen packen, wenn sie sich bieten
In den Schattenbergen läuft derzeit viel. Zumindest was Pläne und Ideen angeht: Während die Bürchner für 50 Millionen Franken ein touristisches Resort wollen, wird in Unterbäch an einem interkommunalen Altersheim geplant. Ob die beiden Projekte eines Tages tatsächlich Wirklichkeit werden oder Wunschtraum bleiben, wird sich zeigen. Sicher ist: Beide Projekte würden die Region aufwerten und in ihrer Entwicklung weiterbringen. Damit über solche Projekte aber überhaupt geredet wird, bedarf es kluger Köpfe, welche mit Weitblick und Mut vorangehen und ihre Zukunft selbst in die Hände nehmen. Solche sind in den Schattenbergen offenbar vorhanden. Chapeau! Umso erstaunlicher erscheint es deshalb, dass man kein Interesse an einer alternativen Schule hat. Zusätzliche Schüler beleben ein Bergdorf und wie die Erfahrung zeigt, lässt sich deswegen sogar manche Familie nieder. Einverstanden: Auch Privatschulen sind nicht das Nonplusultra, haben ihre Schwächen und sind kritisch zu hinterfragen. Letztendlich aber sollte das in den Köpfen der Gemeindeverantwortlichen keine Rolle spielen. Es geht nur darum Mut zu beweisen, offen zu sein für Neues und eben mit Weitblick die Zukunft zu gestalten. Argumente dagegen, wie es bestehe derzeit kein Bedarf, erscheinen dabei lächerlich und grenzen an Fatalismus. Denn was heute gut ist, muss nicht zwingend morgen auch noch das Beste sein. Das sollte uns kleingeistige Oberwalliser die Geschichte eigentlich gelehrt haben. Aber eben: Sich dem Schicksal hingeben, auf Vorrat jammern und im Selbstmitleid versinken – das können wir gut! Nun ja, der Entscheid steht und ist zu akzeptieren. Schade drum. Damit geht der Region eine wirtschaftliche Chance durch die Lappen, welche notabene auf dem Silbertablett präsentiert wurde. Und höchstwahrscheinlich wäre sie noch eher Tatsache geworden als die eingangs erwähnten Projektideen. Bleibt zu hoffen, dass die Schattenberger am Schluss nicht mit leeren Händen dastehen!
Peter Abgottspon
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