Standpunkt | Von Walter Bellwald

BLS muss zur Kasse gebeten werden

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Die gute Nachricht zuerst: Die Klösterlibrücke auf der alten Talstrasse zwischen Gampel und Goppenstein wird erneuert. Der Staatsrat hat dazu einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 2,8 Millionen Franken gewährt (die RZ berichtete). Die Klösterlibrücke war bei den schweren Unwettern im Herbst 2011 weggespült worden und seither ist die alte Talstrasse nicht mehr durchgehend befahrbar. Nun hat der Staatsrat die Wichtigkeit der Strassenverbindung erkannt – die alte Talstrasse dient im Ereignisfall im Mittaltunnel als Umfahrung – und entsprechend gehandelt. Nun zur schlechten Nachricht: Über die Finanzierung der Klösterlibrücke herrscht Unklarheit. Während der Kanton 70 Prozent der Kosten trägt, werden die sogenannten Anrainer-Gemeinden (Steg-Hohtenn Gampel-Bratsch, Ferden, Kippel, Wiler und Blatten) mit 30 Prozent zur Kasse gebeten. Das sind insgesamt rund 1,2 Millionen Franken. Für die Gemeinden ein happiger Betrag, zumal der Bau der Brücke noch dieses Jahr realisiert werden soll. Darum sind die sechs Anrainer-Gemeinden in einem Schreiben beim Kanton vorstellig geworden und verlangen eine Kostenverteilung unter Einbezug weiterer interessierter Kreise (BLS, Neat und Nationalstrasse). In einem Antwortschreiben, das der RZ vorliegt, windet sich die BLS nun aus der Verantwortung. Man begrüsse zwar die Sanierung der Klösterlibrücke. Allerdings, so heisst es in dem Schreiben, sei die BLS nicht in der Lage, sich an der Finanzierung derselben zu beteiligen. «Würden wir uns an den Kosten beteiligen, müssten wir diese in Form von höheren Verladepreisen weiter verrechnen», lässt sich das Unternehmen zitieren. Diese Aussage irritiert insofern, als dass die BLS erst vor dreieinhalb Jahren die Verladepreise am Lötschberg drastisch erhöht hat. Jetzt droht man vor dem Hintergrund einer Mitfinanzierung der Klösterlibrücke mit einem erneuten Aufschlag. Das ist nicht nur Zwängerei, sondern zeigt auch auf, wie die BLS ihr Monopol beim Autoverlad schamlos ausnutzt.

Walter Bellwald

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