Was hat der Fussball in diesen Tagen nicht alles für Schlagzeilen geschrieben. Nach der Verhaftung von mehreren Fifa-Funktionären und der umstrittenen Wiederwahl von Sepp Blatter zum Fifa-Präsidenten fand das eigentliche Spiel für einmal abseits des grünen Rasens statt. Zeit also, sich wieder den wesentlichen Dingen rund um die schönste Nebensache der Welt zu widmen.
Am kommenden Sonntag steht der Cupfinal zwischen dem FC Sitten und ­Basel an. Für uns Walliser ein eigentlicher Feiertag, nicht nur des Segensonntags wegen.
Was wurde in der Vergangenheit nicht alles über den FC Sitten und seinen Cupmythos geschrieben. Auch wir können uns in dieser Nummer der Vorfreude auf den Cupfight und dem damit verbundenen eigenartigen Kribbeln im Bauch nicht entziehen (s. Seiten 13–23).
Sitten im Cupfinal! Seit Tagen, ja seit Wochen dominiert dieses Thema in Beizen, auf Veranstaltungen, Strassenfesten oder ganz einfach in den eigenen vier Wänden. Sitten im Cupfinal! Das sind Mythen, Legenden und wunderbare Geschichten, die sich um die Helden von Bern (und später auch Basel) ranken, die in heroischem Kampf die gegnerischen Reihen stürmten und den Pot ins Wallis brachten. Sitten im Cupfinal! Das sind Jugenderinnerungen, ein rot-weisses Fahnenmeer, eine ausgelassene Stimmung und Gänsehaut pur.
Sitten im Cupfinal! Das erleben wir auch am kommenden Sonntag, wenn Zehntausende Walliserinnen und Walliser nach Basel fahren, um wieder diese einzigartige Stimmung zu verbreiten und in sich aufzunehmen und dieses «Feu ­sacré», das für einen Tag die Einheit eines Kantons demonstriert und Berge versetzt, zu entfachen.
Auch wenn das sportliche Palmarès für Basel spricht, die Basler im heimischen St. Jakob-Park auflaufen können und das Double vor Augen haben, wird der «Pot» auch dieses Mal wieder ins Wallis kommen. Dafür spricht nicht nur die Zahlenspielerei (13. Cupsieg im 13. Cupfinal, 13 Sterne im Wappen, 200-Jahr-Feier des Kantons Wallis und 50 Jahre nach dem ersten Cupfinalsieg), sondern auch der unerschütterliche Wille, die Kampfkraft und der Glaube an uns selbst.