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Anderes Geld für Leukerbad

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Seit dem Bekanntwerden der finanziellen Schwierigkeiten der Torrent Bahnen im letzten Jahr wurde in den Medien immer wieder über den neuesten Stand der Entwicklung berichtet. So waren unter anderem Titel wie «Das Skigebiet Torrent wirft den letzten Rettungsanker», «Neue Gesellschaft als Lösung?» oder aber «Dann geht es mit Leukerbad bergab» zu lesen. Offenbar steht dem Bergbahnunternehmen das Wasser bis zum Hals und es hat wahrscheinlich Mühe, seine Rechnungen zu bezahlen. Während diesen Winter die Skifahrer auf Torrent ihrem Hobby (noch) frönen können, arbeiten die Verantwortlichen im Hintergrund intensiv an einer Lösung. So präsentierten diese im letzten Dezember Vorschläge, wie neues Kapital beschafft werden könnte. Welche Lösung schliesslich die Rettung bringen wird, ist offen. Fakt ist: Es muss Geld her. Dafür sind jegliche Quellen willkommen. Eine aber wird völlig ausgeblendet: Das Bäderdorf verfügt, wie viele andere Walliser Destinationen auch, über einen hohen Zweitwohnungsanteil. Beim Bau profitierte zu Recht auch das einheimische Gewerbe. Alles gut und recht. Aber wo sind in all den Jahren die Gewinne der Verkäufe geblieben? Diese wurden sehr wohl versteuert. Und der Rest? Anstelle dass ein Teil davon in den nachhaltigen Erhalt und die Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur geflossen ist, landeten diese in den Taschen der Immobilienspekulanten und deren Lobby. Und all dies mit dem Wohlwollen der Politik. Diese hat klar versagt! Und jetzt sollen plötzlich Einheimische, Wohnungsbesitzer, höhere Kurtaxen, die öffentliche Hand, Hilffonds, Banken, Mäzenen oder wer auch immer helfen. Ganz nach dem Motto: Die Gewinne aus dem jahrzehntelangen und überbordeten Bau von mehrheitlich kalten Betten wurden privatisiert, all die damit verbundenen Kosten und Folgen sozialisiert. Zu was das geführt hat, zeigt sich am Beispiel der maroden Torrent Bahnen. Da bringt auch der tägliche Fleiss und das Engagement der Badnerinnen und Badner nichts. Da bringt auch all das Jammern um Währungskurse und Schneemangel nichts. Die Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht. Hoffentlich lernen wir daraus. Denn: Intelligente machen Fehler, Dumme wiederholen sie!

Peter Abgottspon

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