Goms | Wegen beschränkter Kapazität
Zweitwohnungsbesitzer kritisiert Autoverlad Furka
Die langen Wartezeiten beim Autoverlad Furka seien für die Entwicklung des Tals nicht förderlich, sagt Bruno Imsand vom Verein Zweitwohnungen Goms. Die Erreichbarkeit müsse unbedingt verbessert werden.
«Unter diesen Umständen ist es für eine Randregion wie das Goms schwierig, potenzielle Investoren anzuziehen», sagt Imsand. Der Zweitwohnungsbesitzer in Oberwald meint damit die teils langen Wartezeiten beim Autoverlad Furka, welche ihm ein Dorn im Auge sind. «Gerade Familien können wegen ihrer Arbeits- und Schulzeiten ihre An- und Abreise nicht ausserhalb der Spitzenzeiten planen und sind so oft mit langen Wartezeiten konfrontiert», sagt er. Deshalb stellt er die Frage, ob die Kapazitäten durch längere Zugskompositionen erhöht werden könnten. Zudem stelle er fest, dass der Betrieb immer wieder störungsanfällig sei, was die Kapazität weiter einschränke.
«Mit maximal 44 Autos pro Verladezug und Richtung ist die Kapazität sowohl technisch als auch fahrplanmässig völlig ausgereizt», sagt der Mediensprecher der Matterhorn Gotthard Bahn Christoph Andereggen. Der einspurige Tunnel lasse zu Spitzenzeiten nicht mehr als den zurzeit üblichen Halbstundentakt zu. Zu Störungen könne es wohl oder übel kommen, «weil das Rollmaterial teils voll belastet wird». Zu Wartezeiten komme es ausschliesslich während Weihnachten und Ostern, und dies beschränke sich dann auf rund 15 bis 20 Tage, so Andereggen. Als Vorstandsmitglied des Vereins Zweitwohnungen Goms ist Bruno Imsand zudem als neues Mitglied für den Verwaltungsrat der Obergoms Tourismus AG vorgeschlagen, deren GV demnächst stattfinden wird.
«Goms nicht sich selber überlassen»
Entsprechend macht er sich weitere Gedanken um die künftige Entwicklung der Region und hofft dabei auch auf die kantonale Politik. «Das Goms als Randregion darf nicht einfach sich selber überlassen werden.» Man müsse sich auch in Sitten zwingend mehr Gehör verschaffen. «Nebst anderen Tälern, Herausforderungen und Problemen gibt es das Goms auch noch», sagt er augenzwinkernd. «Es wird durchaus viel gemacht», entgegnet Francesco Walter, welcher einer der beiden verbleibenden Gommer Sitze im Walliser Grossen Rat innehat. Jedoch geschehe das oft in den einzelnen Kommissionen, deren Ausgang nicht an die Öffentlichkeit gelange.
Dennoch: «Unsere Anliegen werden durchaus wahrgenommen, aber andere Regionen haben auch Anliegen, welche durchaus berechtigt sind. Diese haben aber oft aufgrund der grösseren Anzahl an Grossräten grössere Chancen, durchgesetzt zu werden», sagt er. Nichtsdestotrotz hätten in jüngster Vergangenheit verschiedene Projekte verwirklicht werden können, welche dem Goms einen nachhaltigen Mehrwert generiert hätten. Walter denkt dabei an die Hängebrücke Fürgangen–Mühlebach, das Musikdorf Ernen, Investitionen in den Schutz vor Naturgefahren oder aber das ausgebaute MGBahn-Angebot bis nach Fiesch.
Peter Abgottspon
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Kommentare
Thomas Abgottspon, Zermatt - ↑23↓36
...darum Autotunnel statt Bahntunnel...
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