SBB-Bahnhöfe | Wie werden die Stationen umgebaut?
Zukunft mehrerer Oberwalliser Bahnhöfe noch unklar
Wie und wann die Bahnhöfe in Raron, Gampel-Steg und Turtmann behindertengerecht umgebaut werden, steht noch nicht fest. Bis Ende Jahr soll Klarheit herrschen.
Bis Ende 2023 müssen alle 1800 Schweizer Bahnhöfe behindertengerecht sein – so heisst es im Behindertengleichstellungsgesetz. Das bedeutet, dass Bahnunternehmen wie SBB, BLS und MGBahn ebenerdige Einstiege für Rollstuhlfahrer, Markierungen für Sehbehinderte oder notfalls Einstiegshilfen durch ihr Personal an den Bahnhöfen anbieten müssen. Allerdings hinken die Bahnunternehmen beim Umbau der Bahnhöfe dem Zeitplan hinterher. Recherchen der «Rundschau» von SRF ergaben Anfang März, dass erst 800 von 1800 Bahnhöfen in der Schweiz behindertengerecht sind.
Im Oberwallis noch einiges zu tun
Auch im Oberwallis müssen die meisten Bahnhöfe erst noch behindertengerecht umgebaut werden. Dies betrifft auch jene in Raron, Gampel-Steg und Turtmann, deren Perrons bis jetzt nur über Treppen erreichbar sind und an denen weitere bauliche Massnahmen vorgenommen werden müssen, um die Bahnhöfe behindertengerecht zu machen. Gemäss SRF müssen in Gampel-Steg beispielsweise zwei Rampen gebaut, die Perrons angehoben und neue Sicherheitslinien gezogen werden. Das Bundesamt für Verkehr rechnet dafür mit Kosten von 940 000 Franken. Der Umbau des Bahnhofs Turtmann würde nach jetzigem Kenntnisstand mit 900 000 Franken zu Buche schlagen, jener in Raron mit 620 000 Franken. Heisst, allein im Oberwallis müsste die SBB fast 2,5 Millionen in die Hand nehmen.
Konkrete Pläne noch nicht vorhanden
Ob und wie die Bahnhöfe umgebaut werden, ist allerding noch nicht klar. «Leider können wir Ihnen zum heutigen Zeitpunkt noch keine konkreten Informationen bezüglich dieser drei Bahnhöfe geben», schreibt SBB-Sprecherin Masha Foursova auf Anfrage. «Erst wenn unser Umsetzungskonzept mit den Planungsanweisungen des Bundesamts für Verkehr abgestimmt ist, informieren wir über die Details zu den Bahnhöfen Gampel-Steg, Raron und Turtmann.» Dies will die SBB bis spätestens Ende Jahr tun. Dabei könnte es durchaus sein, dass für die drei Bahnhöfe eine «schlankere» Variante als ein kompletter Umbau in Betracht gezogen wird. «Das Gesetz sieht vor, dass bei der Umsetzung auch Kosten-Nutzen-Überlegungen angestellt werden», heisst es seitens SBB weiter. «Darum prüft die SBB neben baulichen auch sogenannte Ersatzmassnahmen wie beispielsweise Hilfestellungen durch Bahnpersonal mit einer Faltrampe oder einem Mobillift.» Was den Zeitplan für die Umsetzung der wie auch immer gearteten Massnahmen betrifft, dürfte es noch einige Zeit dauern, bis sich an den drei Bahnhöfen etwas tut. Das Bundesamt für Verkehr geht davon aus, dass in Gampel-Steg nicht vor 2021 mit den Arbeiten begonnen wird, in Raron und Turtmann dauert es wohl noch zwei Jahre länger.
Martin Meul
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