Wintertourismus | Skischule Bettmeralp im Fokus
Zu Besuch bei den Ski-Knirpsen
Fast 5000 Kunden verzeichnet die Skischule Bettmeralp pro Saison, die meisten von ihnen sind Kinder. Ein Besuch in der Kinder-Skischule, wo das Wochenziel «Bremsen lernen» heisst.
Und der Snowli ging Ski fahren auf der schönen Bettmeralp.» Mit dem Lied über den Hasen «Snowli», das Maskottchen der Skischule, beginnt morgens um 10.00 Uhr der Tag für die kleinsten Schülerinnen und Schüler der Skischule Bettmeralp. Zum Snowli-Lied wird getanzt, das soll Spass machen und dient gleichzeitig dem Aufwärmen. Nach dem Singen geht es für die Ski-Knirpse zum Zauberteppich, ein Transportband, das die Kinder einen kleinen Hang hinaufbefördert. Und dann heisst es den Hang hinunterfahren, auf der einen Seite des Hanges wartet eine kleine Schanze als Hindernis, auf der anderen drei Torbögen, die es zu durchfahren gilt.
«Die strengste Arbeit in der Skischule»
An diesem Donnerstag, dem vorletzten von fünf Skischultagen, gibt es bei den Kindern deutliche Unterschiede, was die Fähigkeiten auf den Skiern angeht. Während die einen schon recht gut bremsen können, lassen es andere lieber einfach laufen. Gut, dass unten am Hang jeweils eine Skilehrerin oder ein Skilehrer wartet, um die zu «schnellen» Kinder abzufangen. Auch bei der Schanze hilft eine Skilehrerin den Kindern, das Hindernis zu meistern, und oben am Start gibt es Instruktionen, welche Stellung die Skier haben sollten, damit das mit dem Bremsen auch klappt. Das Zauberwort heisst hier «Pizza». «Wir bringen den Kindern bei, dass sie am besten Bremsen können, wenn die Skistellung einem Pizzastück ähnelt», sagt Manuela Pfammatter, die für das Kinderland «Snow-Garden» verantwortlich ist. «Wichtig ist ein spielerischer Ansatz, den Kindern soll das Skifahren in erster Linie Spass machen.» Dennoch kommt es immer wieder mal zu Stürzen, die auch ein paar Tränen als Folge haben können. «Der Job hier im ‹Snow-Garden› ist psychisch wie auch physisch sehr anspruchsvoll», sagt Pfammatter. «Es ist strenger, als mit einer Gruppe auf der Piste zu fahren.» Denn die Skilehrerinnen und Skilehrer müssen immer mal wieder ein Kind hochheben oder es umhertragen und manchmal müssen auch besagte Tränen getrocknet werden. «Dennoch ist es ein toller Job», sagt Pfammatter und lacht. «Es ist schön, wenn man sieht, welche Fortschritte ein Kind gemacht hat. Und manchmal werden wir auch umarmt. Das ist dann ein berührender Moment.»
5000 Kunden pro Saison
Während sich die Kinder an ihren Lernerfolgen ergötzen, freut sich der Leiter der Skischule Bettmeralp, Reto Stucky, über die zahlreichen Schülerinnen und Schüler. «Die Zahlen sind gut», sagt er. «Dank guter Pistenverhältnisse über Weihnachten und Neujahr sind wir gut in die Saison gestartet.» Auch die Anmeldungen für die kommenden Wochen liessen auf eine gute Saison hoffen. Tendenziell stellt Stucky fest, dass sich die Skischule weiterhin einer grossen Beliebtheit erfreut. «Allerdings ist der Unterricht immer stärker auf Kinder ausgerichtet, da kaum noch Erwachsene in die Skischule gehen», sagt der Skischulleiter. «Wenn wir noch Erwachsene unterrichten, dann sind es fast ausschliesslich Leute aus dem Ausland. Erwachsene Schweizer kommen fast nicht mehr zu uns.» Um die nach wie vor hohe Nachfrage nach Skiunterricht befriedigen zu können, hat die Skischule Bettmeralp rund 50 fest angestellte Skilehrerinnen und Skilehrer. Während der Hauptsaison kommen noch 20 Aushilfen dazu. «Mit diesem Personal unterrichten wir pro Saison rund 5000 Gäste», erklärt Stucky, «wobei es, je höher die Stufen werden, immer weniger Kinder und Jugendliche pro Klasse werden.» Auf den untersten Stufen, wie jener im «Snow-Garden» werden pro Woche etwa 60 Kinder unterrichtet. «Bei all unseren Tätigkeiten können wir auch immer auf die Unterstützung der Bergbahnen zählen», sagt Stucky abschliessend. «Wenn wir etwas brau-
chen, sind sie zur Stelle, um uns zu helfen. Gleichzeitig unterstützen wir auch die Bahnen, wo
wir können.»
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