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Zermatter Schüler im Exil

Die drei Zermatter Schulgebäude «Walka» sollen abgerissen und neu gebaut werden.
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Die drei Zermatter Schulgebäude «Walka» sollen abgerissen und neu gebaut werden.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Die in die Jahre gekommenen Zermatter Schulhäuser werden neu gebaut. Während der Bauzeit müssen 400 Schüler ausgelagert werden. Eine Herkulesaufgabe.

«Das wird eine logistische Herausforderung», erklärt der Leiter der Primarschule, Pino Mazzone. Gewisse Szenarien habe man bereits durchgespielt, eine definitive Lösung sei aber noch nicht auf dem Tisch. Die Rede ist von der Auslagerung von 400 Schülern während des Abrisses und des anschlies­senden Neubaus der Schulhäuser. Im Matterhorndorf werden insgesamt 630 Kinder in fünf Schulhäusern unterrichtet. Die Orientierungsschule befindet sich in den zwei neueren Gebäuden «Im Hof» und «Trift». Die Primarschule sowie der Kindergarten hingegen sind in den drei Gebäuden «Walka», oberhalb der Kirche untergebracht. Diese wurden 1958 sowie 1972 erstellt und sind trotz immer wieder getätigten Investitionen nicht mehr auf dem neusten Stand. Zudem wurden mit der Zeit Räumlichkeiten, welche ursprünglich als Wohnungen für Lehrpersonal konzipiert waren, provisorisch zu Schulzimmern umfunktioniert. «Aus Platzgründen mussten wir das immer wieder machen. Wir sind auch platzmässig am Anschlag», erklärt Mazzone.

Schule im Hotel?
Die drei Primarschulhäuser «Walka» bilden mit zwei Pausenplätzen sowie einer Turnhalle ein zusammenhängender Komplex. Diesen will die Gemeinde Zermatt nun komplett neu gestalten, sprich neu bauen. Wie Mazzone erklärt, stehen für die Realisierung des Vorhabens zwei Möglichkeiten zur Diskussion. Entweder werden die Gebäude einzeln abgerissen und wieder aufgebaut oder aber alles auf einmal. Für die erste Möglichkeit ist die Schule gewappnet. Mazzone: «Die sechs Kindergartenklassen würden wir in geeigneten Räumlichkeiten im Dorf verteilt ausquartieren.» Für den Fall, dass sich keine solche Räume finden lassen, würde ein «Pavillondorf» mit Containern erstellt werden. «Und die Primarschulklassen müssen dann zusammenrücken», sagt Mazzone. So würden beispielsweise Werk- oder Informatikzimmer provisorisch zu Klassenzimmern umfunktioniert. Wird hingegen das ganze Vorhaben auf einmal realisiert, so sagt Mazzone, müsse eine kreative Lösung her. «Die Planung ist noch nicht so weit fortgeschritten.» Vorstellbar sei dabei, dass sich die Schule dann vielleicht sogar in ein Hotel oder ein anderes geeignetes Gebäude einmieten könnte. Einen Umzug nach Täsch oder sogar Randa, deren Schulen zur Schulregion gehören, ist für Mazzone keine Lösung: «Auch dort sind die jeweiligen Häuser bereits voll besetzt.»

Projekt von mehreren Millionen
Die Gemeinde Zermatt ihrerseits hat für das Bauvorhaben in der Zwischenzeit eine Fachjury bestimmt. Diese soll die Bedingungen für den dafür notwendigen Projektwettbewerb festlegen. Anstelle eines Neubaus, die Gebäude zu sanieren, kommt für Gemeindepräsident Christoph Bürgin nicht infrage: «Bei einem Neubau kann alles von Grund auf neu geplant werden. So ergeben sich punkto Raumaufteilung und weiteren Bedürfnissen vielleicht neue und ganz andere Möglichkeiten.» Der Gemeinderat wird nun das detaillierte Raumprogramm im Detail bestimmen. Danach wird die Fachjury mit der Arbeit beginnen. Bürgin rechnet damit, dass das Siegerprojekt voraussichtlich im Herbst 2016 bestimmt wird. Bevor dann frühestens 2018 mit dem Bau begonnen werden kann, muss dann vorgängig noch dessen Finanzierung sichergestellt werden. Wie zu vernehmen ist, geht eine erste grobe Kostenschätzung von etwa 40 Millionen Franken aus. «Diese Zahl kann ich nicht bestätigen», sagt Bürgin.

Peter Abgottspon

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