Zermatt | Keine Einigung mit Umweltverbänden

Zermatter Pistenprojekt im Gegenwind

Das Zermatter Pistenprojekt kommt nicht in Fahrt.
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Das Zermatter Pistenprojekt kommt nicht in Fahrt.
Foto: zvg/Egelmair Photography

Quelle: RZ 0

Das neue Pistenprojekt steht unter einem schlechten Stern. Umweltverbände sind geschlossen dagegen und die Gemeinde lässt eine geplante Abstimmung kurzerhand platzen.

Die Planungen für die geplante neue Skipiste «Windegga» harzen. Nachdem die Umweltverbände dagegen eingesprochen haben, konnte an einer anschliessenden Sitzung zwischen den Einsprechern und den Promotoren (Gemeinde Zermatt und Zermatt Bergbahnen AG) keine Einigung gefunden werden. Laut der WWF-Geschäftsführerin Laura Schmid gibt es «in diesem Fall keine Berührungspunkte».

Verhärtete Fronten

Zur Vorgeschichte: Im Matterhorndorf soll aus dem Skigebiet Sunnegga eine neue Talabfahrt «Windegga» gebaut werden. Für den Bau ist die Rodung von Wald nötig, welche den Umweltverbänden ein Dorn im Auge ist. Insbesondere darum, weil aus dem Skigebiet Sunnegga bereits eine Talabfahrt besteht. Deshalb brauche es keine zusätzliche Piste und entsprechend sei die Rodung nicht nötig, heisst es seitens der Einsprecher (die RZ berichtete). Da nun sowohl die Promotoren als auch die Einsprecher an ihren Ansichten festhalten, scheint die Situation völlig festgefahren zu sein. Nebst den hängigen Einsprachen ist für die Realisierung auch eine Umzonung nötig, über welche an der letzten Urversammlung hätte befunden werden sollen. Das Trak­tandum wurde aber kurzerhand gestrichen, wie Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser bestätigt. «Die Umzonung ‹Windegga› haben wir nicht behandelt, weil es noch einige offene Fragen gibt. Deshalb haben wir das Geschäft zurückgestellt und es wird zu einem späteren Zeitpunkt der Urversammlung vorgelegt», sagt sie.

Weitere Probleme

Daneben stehen die Verantwortlichen vor einem weiteren Knackpunkt: der nach wie vor ungeklärten Frage der Rückführung der Skifahrer. Da die neue Piste inmitten der Industriezone «Spiss» enden würde, müssten die Skifahrer am Schlachthaus, an der stillgelegten Kehrichtverbrennungsanlage und weiteren Industriebauten vorbei zurück ins Dorf geführt werden. Das stösst auf Kritik. Dafür verweist Biner-Hauser auf ein Konzept, welches nach ihren Angaben bis im Frühling 2018 erarbeitet sein sollte. «Dabei werden wir das Quartier ‹Spiss› in seiner Gesamtheit betrachten und entsprechende Lösungen präsentieren», sagt sie. Ursprünglich sollte die Piste bis zum Beginn der Wintersaison 2018/2019 in Betrieb sein. Die Gemeindepräsidentin konnte zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob dieser Zeitplan allenfalls in Verzug gerät.

Peter Abgottspon

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