Sitten | Mit Zeidler auf der Überholspur
Zeidler stellt Tholot in den Schatten
Der Präsident des FC Sitten, Christian Constantin, hatte Ende Sommer ein goldenes Händchen: Seit er Trainer Peter Zeidler verpflichtet hat, ist die Mannschaft auf der Überholspur.
Ist Peter Zeidler der bessere Fussballtrainer als Didier Tholot? Mit einem Blick auf den Kasten (siehe unten rechts) kann diese Frage nur mit «Ja» beantwortet werden. Doch so einfach ist es nicht. Fakt ist: Für den FC Sitten, wie er in dieser Saison zusammengestellt ist, ist Peter Zeidler der «bessere» Trainer, als es Didier Tholot war. Zeidler hat eine klare Philosophie. Eine Struktur. Ihm gelingt es, die Spieler auf den Positionen einzusetzen, wo sie der Mannschaft am meisten helfen können. Dort, wo sie ihr Talent am besten entfalten können. Und vor allem: Peter Zeidler hat Mut. Was wäre passiert, hätte der neue Deutsche am vergangenen Sonntag gegen Luzern ver loren? Die Euphorie wäre nach der vierten Pleite in Serie halbwegs verflossen gewesen. Von ein paar «goldenen Wochen» mit fünf Siegen hintereinander hätte man gesprochen und sich an die schönen Spiele erinnert. Es ist anders gekommen. Zeidler liess auch gegen Luzern mutig und offensiv agieren. Er wurde belohnt. Den FC Luzern führte man vor, wie damals den FC Basel im Cupfinal 2015. Damals noch unter Trainer Didier Tholot. Rückblickend ist Tholot dieser Cupfinal zum Verhängnis geworden. Die ganze Fussballschweiz hat beim 3:0-Sieg in Basel das Potenzial erkannt, welches in dieser Truppe steckt. Doch Tholot agierte die gesamte vergangene Saison zu ängstlich. Ausser ein paar überzeugenden Auftritten in der Europa League konnte er nichts vorweisen. Deshalb musste Zeidler übernehmen. Er, der mit Ballbesitz meist ein offensives 4-3-3-System spielen lässt. Ironie des Schicksals: Ähnlich offensiv liess Tholot bloss einmal agieren. Beim Cupsieg 2015 gegen Basel. Zeidler wählte mit einer Ausnahme stets ein offensives System. Und wurde belohnt. Ein Schnitt von zwei Punkten pro Spiel und 2,5 Treffern pro Match ist ein starker Leistungsausweis.
Simon Kalbermatten
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