Oberwallis | Schutzimpfung empfohlen

Zeckenprävention dank Handy-App

Vollgesaugt wird die Zecke erbsengross.
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Vollgesaugt wird die Zecke erbsengross.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Nie war das Risiko grösser, durch Zeckenbisse an Borreliose oder Zecken-Enzephalitis zu erkranken als in diesem Jahr. Experten raten deshalb zu einer Schutzimpfung – auch im Oberwallis. Infos und Hilfe soll neu auch eine Präventions-App auf dem Handy liefern.

Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wurden in diesem Jahr in der Schweiz bis Ende Juli hochgerechnet 28 600 Arztbesuche wegen Zeckenstichen sowie 10 800 akute Fälle von Borreliose gemeldet. Auch die Zahl der Zecken-Enzephalitis-Fälle (FSME) ist deutlich angestiegen. Wurden in der Vergangenheit im Schnitt 100 bis 200 FSME-Fälle pro Jahr registriert, so sind es heuer schon fast 300. Während die durch Bakterien ausgelöste Lyme-Borreliose mit Medikamenten behandelt werden kann, sieht es bei der durch einen Virus hervorgerufenen FSME anders aus. «Da die Krankheit nicht behandelbar ist, bleibt die Impfung die einzige Möglichkeit, sich vor der FSME-Erkrankung zu schützen», sagt Kantonsarzt Christian Ambord. Auch wenn nur ein kleiner Teil der Zecken Träger des gefährlichen FSME-Virus ist und nur eine Minderheit der gestochenen Menschen wirklich erkranken, nimmt die Erkrankung bei einigen dieser Betroffenen einen verheerenden Verlauf und weist Symptome einer Hirnhautentzündung auf. Diese kann bleibende Schäden hinterlassen. Rund ein Prozent der FSME-Fälle verläuft tödlich.

Infos dank Zecken-App

Neu ist Zeckenprävention auch mit dem Smartphone möglich. Eine Schweizer Hochschule hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit eine spezielle App entwickelt. Die Zecken-App besteht aus einem Warn- und einem Informationsteil. Die Warnfunktion weist den Benutzer mit einer Gefahrenpotenzialkarte auf lokale Zeckenrisiken hin. Auf der Gefahrenkarte sieht man etwa, dass es im Oberwallis nur wenige gefährliche Zeckenherde gibt. Trotzdem empfiehlt Kantonsarzt Ambord die Impfung: «Mit der heutigen Mobilität hält sich heutzutage fast jeder irgendwann in Risikogebieten, etwa Ost- und Zentralschweiz, 3-Seen-Gebiet, Neuenburg, Grossraum Thun oder im Ausland, auf.» Über einer Höhe von rund 1000 m ü. M. sind bisher keine Gebiete mit FSME-Viren infizierten Zecken bekannt. «Aufgrund der Klimaerwärmung verschiebt sich diese Grenze in Zukunft aber sehr wahrscheinlich weiter nach oben», erklärt Ambord.Der Informationsteil der App zeigt, wie man-sich vor Zecken schützen kann, informiert über Erkrankungen, erklärt das richtige Entfernen einer Zecke und unterstützt die Beobachtung der eigenen Gesundheit mittels eines Zeckentagebuchs.

Frank O. Salzgeber

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