Region | Grächen
Wohnresidenz für Grächen
Grächen | Dem Projekt «Wohnresidenz Sankt Jakob» in Grächen steht nun nichts mehr im Wege. Schon ab Sommer 2015 sollen 19 betagte Menschen im ehemaligen Hotel «des Alpes» ein neues Zuhause finden.
«Die «Wohnresidenz Sankt Jakob» kann eröffnet werden», sagt der Projektleiter Josef Fux und ist zufrieden. Am 15. Januar ist die definitive Entscheidung gefallen – die Residenz für ältere Menschen wird schon bald ihre Türen in Grächen öffnen. Einige Zeit war jedoch unklar, ob das Projekt tatsächlich realisiert werden kann. «Wir wollen den Menschen ein kostengünstiges und den Bedürfnissen entsprechendes Zuhause bieten, in dem sie sich wohlfühlen. Das Angebot soll Bestand haben und nicht in ein, zwei Jahren wieder geschlossen werden», sagt Fux. Aus diesem Grund mussten noch diverse Abklärungen getroffen und die Finanzierung für die nächsten Jahre sichergestellt werden. «Wir sind nach wie vor auf der Suche nach privaten Unterstützern und Gönnern, die helfen, die Kosten mitzutragen. Bis anhin war es uns möglich, rund achtzig Prozent der nötigen Gelder zu generieren, um den Betrieb des Hauses für mindestens zehn Jahre zu gewährleisten. Sobald alle Wohnungen besetzt sind, wird die Wohnresidenz selbsttragend sein.»
Ein Zuhause schaffen
In 13 Appartements können sich ältere Personen alleine oder mit dem Ehepartner für eine Miete von 550 bis tausend Franken einmieten. «Die Wohnungen sind bereits möbliert. Aber gerne können die Bewohner auch ihr Inventar mitbringen, um ihr eigenes Zuhause zu schaffen», sagt Fux. Neben den Wohnräumlichkeiten wird den Bewohnern des Hauses zudem ein 24-Stunden-Nottelefon angeboten, Mahlzeiten können preisgünstig im Restaurant bezogen werden und auch eine Begleitung bei Besorgungen steht zur Verfügung. «Auf Wunsch ist es auch möglich, die Pflege durch die Spitex oder eine andere Pflegekraft in Anspruch zu nehmen und auch das Reinigen der Wohnung kann organisiert werden.» Bereits fünf betagte Menschen haben ihr Interesse angemeldet, in die Alterswohngemeinschaft einzuziehen. «Eine solche Institution bringt gleich mehrere Vorteile mit sich», ist Josef Fux überzeugt. «Zum einen müssen ältere Menschen, die nicht pflegebedürftig sind, nicht in ein Alters- oder Pflegeheim ziehen, was sich positiv auf die Finanzen auswirkt. Das Haus liegt in zentraler Lage. Und zudem führt eine solche moderne Wohngemeinschaft auch dazu, dass sich die betagten Menschen nicht von der Gesellschaft zurückziehen und dadurch vereinsamen.»
Eröffnung Sommer 2015
Bevor die «Wohnresidenz Sankt Jakob» ihren Betrieb jedoch aufnehmen kann, muss noch einiges organisiert werden. «Die Projektgruppe hat bisher alles in die Wege geleitet, die Finanzierung sichergestellt und die Planung übernommen. Nun wird eine Stiftung gegründet, eine Heimleitung gewählt und die Feinplanung ausgeführt», erklärt Fux das weitere Vorgehen. Aber schon bald soll das Hotel «des Alpes» zur Wohnresidenz umfunktioniert werden. «Da dieser Betrieb bereits als Aparthotel geführt wurde, halten sich die Umbauarbeiten in Grenzen. Das Objekt ist ideal für ein solches Vorhaben», sagt der Projektleiter. Nur hier und da muss eine Badewanne durch eine altersgerechte Dusche ersetzt oder einzelne Bodenschwellen herabgesetzt werden, ansonsten sind keine baulichen Massnahmen zwingend nötig. «Aus diesem Grund kann der Betrieb der Wohnresidenz erfreulicher Weise in der zweiten Jahreshälfte 2015 aufgenommen werden.»
Zukunftorientiertes Wohnen
Für Grächen und dessen Bevölkerung, aber auch für andere Interessierte aus dem Oberwallis, hat die Schaffung einer solchen Altersresidenz eine grosse Bedeutung, wie der Projektleiter erklärt: «Es ist Fakt, dass die Menschen immer älter werden, die Anzahl Betten in Heimen werden hingegen immer knapper. Zudem wird es in Zukunft, wie es schon Beispiele aus der restlichen Schweiz belegen, meist nur noch die Form von Pflegeheimen geben, die ausschliesslich pflegebedürftige Betagte aufnehmen können», ist sich Fux sicher. «Ältere Menschen aber, die noch selbstständig sind, aber vielleicht durch eine Gehhinderung eingeschränkt oder durch den Verlust eines geliebten Menschen alleine sind, erhalten keinen Platz mehr in diesen Heimen. Und vielfach können sich die Kinder nicht um ihre Eltern kümmern. Eine Wohnresidenz bietet da die ideale, zukunftsorientierte Lösung.» Auch der Gemeindepräsident von Grächen, Christof Biner, ist überzeugt von dem Projekt: «Es ist wichtig, dass unsere älteren Bewohner im Dorf wohnhaft bleiben können. Daher freut es uns, dass die Residenz bald eröffnet werden kann.»
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