Studie zu IT-Kopetenzen | Ergebnisse immer noch nicht veröffentlicht
Wird Bericht über IT-Kompetenzen der Walliser Schüler geheim gehalten?
Mehrer Abgeordnete wollen von der Regierung wissen, warum ein Bericht über die IT-Kompetenzen der Walliser Schüler aus dem Jahr 2013 bis anhin nicht veröffentlicht wurde.
Im Jahr 2013 wurde in 20 Ländern weltweit eine gross angelegte Studie zur Erfassung der Kompetenzen im Umgang mit Computern und Informationen mit insgesamt 60 000 Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse durchgeführt. Auch die Schweiz und das Wallis beteiligten sich daran. Landesweit wurden über 3200 Schülerinnen und Schüler befragt und getestet. Im Wallis wurden an 14 Schulen 837 Personen befragt. «Hintergrund der im Verhältnis grossen Anzahl an Befragungen war, die Studie zu nutzen, um für das Wallis repräsentative Daten erheben zu können», sagt CSPO-Grossratssuppleant und Forscher an der Fernfachhochschule Schweiz Egon Werlen. «Dank des grossen Datensatzes hätten sogar Rückschlüsse auf die einzelnen Kantonsteile gezogen werden können.»
Keine Veröffentlichung
Allerdings blieb es bis anhin beim «hätte». Denn obwohl die internationalen Ergebnisse der Untersuchung bereits Ende 2014 veröffentlicht wurden, liegen die Daten für die Walliser Schülerinnen und Schüler bis heute nicht vor. Daran stören sich mehrere Parlamentarier, unter ihnen Egon Werlen. «Das Zurückhalten von Forschungsergebnissen, die mit öffentlichen Geldern finanziert wurden, darf nicht toleriert werden», betont Werlen denn auch. Dabei spielt der Grossratssuppleant auf die Tatsache an, dass die «Walliser Daten» zum grossen Teil durch die pädagogische Hochschule Wallis (PHVS) erhoben wurden. Somit seien indirekt Steuergelder verwendet worden, sagt Werlen, auch wenn sich der Kanton nicht direkt finanziell an der Studie beteiligt habe.
Ergebnisse veröffentlichen
Mittels Postulat fordern Egon Werlen und zwei seiner Ratskollegen darum heute Nachmittag im Grossen Rat, dass die Ergebnisse der Studie endlich veröffentlicht werden, wobei es nicht der erste Anlauf ist, in dieser Angelegenheit Klarheit zu erlangen. «Auf mehrere Nachfragen beim Kanton wurde immer wieder betont, dass die Studienergebnisse ‹bald› veröffentlicht werden würden», sagt Werlen. «Wir werden sehen, ob dank des Postulats nun endlich Bewegung in die Sache kommt.» Die Ergebnisse des Berichts seien nicht zuletzt auch für etwaige Anpassungen der Lehrpläne interessant, betont Egon Werlen weiter.
Aktives Zurückhalten?
Dass die Erkenntnisse über die IT-Kompetenzen der Walliser Schülerinnen und Schüler bewusst zurückgehalten werden, glaubt der CSPO-Grossratssuppleant indes nicht. «Ich nehme an, dass sich die Resultate für die Walliser Schüler mit jenen für das gesamte Land mehrheitlich decken werden», so Werlen. «Warum in der Angelegenheit bis anhin nichts veröffentlicht wurde, entzieht sich daher vollkommen meiner Vorstellungskraft.» International landeten die Schweizer Schülerinnen und Schüler auf Platz neun von 20 und somit im Mittelfeld. «Im Anschluss an die Veröffentlichung der schweizerischen Ergebnisse wurde die Studie allerdings für ihre Methodik kritisiert», erinnert sich Egon Werlen. «Dies, weil die Resultate wohl nicht ins Weltbild von einigen gepasst haben.»
Martin Meul
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