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«Wir können jeden schlagen»

Yannick-Lennart Albrecht: «Ich möchte auch die nächsten Jahre in Langnau spielen.»
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Yannick-Lennart Albrecht: «Ich möchte auch die nächsten Jahre in Langnau spielen.»
Foto: Peter Eggimann

Quelle: RZ 0

Er ist mitverantwortlich, dass Langnau in der NLA mithalten kann. Yannick-Lennart Albrecht über die neue Liga und sein Leben im Emmental.

Es ist das verflixte siebte Jahr mit den SCL Tigers. Dieses siebte Jahr läuft für Yannick-Lennart Albrecht (21) derzeit verflixt gut. Der Oberwalliser entwickelt sich mehr und mehr zum Führungsspieler im Emmental.

Herr Albrecht, es scheint, dass Sie Ihre Ziele zu früh erreichen...
In der NLA zu spielen, war für mich ein mittelfristiges Ziel. Toll, dass wir dank des Aufstiegs nun wieder NLA-Eishockey spielen im Emmental. Nun verfolge ich das nächste Ziel, mich auf diesem Niveau durchzusetzen.

Es geht nicht «nur» um den Aufstieg, sondern auch darum, dass Sie vor einem Jahr gesagt haben, mittelfristig in der 2. oder 3. Linie zu spielen. Nun spielen Sie bereits in der 1. Linie.
Das ging tatsächlich sehr schnell. Natürlich ist es schön, wie es derzeit läuft, aber man muss jedes Training und jedes Spiel hart arbeiten und sich neu beweisen, denn so schnell wie es aufwärtsgeht, kann es auch abwärtsgehen. Deshalb gilt: Weiter hart arbeiten, damit ich im ersten Block bleiben kann.

Die erste Linie der SCL Tigers ist offensiver ausgerichtet als die vierte Linie. Wo liegen sonst die Unterschiede?
Primär muss man als Spieler der ersten Linie viel mehr Verantwortung übernehmen. In unserem Spiel haben wir die Aufgabe, die erste Linie unseres Gegners kontinuierlich unter Druck zu setzen und sie aus dem Spiel zu nehmen. Die Spieler müssen stets beschäftigt werden, denn bei manch einem Gegner ist die erste Linie die gefährlichste Formation.

Wo liegen vom Trainingsbetrieb oder der Matchvorbereitung her die Unterschiede zwischen der NLA und der NLB?
Rein von den Trainings her ändert sich nicht viel, bei uns war Anfang Saison natürlich speziell, dass wir trotz Aufstieg einen neuen Trainer erhalten haben. (Benoît Laporte ersetzte Bengt-Ake Gustafsson, die Red.) Doch von der Intensität her sind die Trainings vergleichbar mit der NLB.

Ach ja? Das Tempo in der NLA ist doch ungleich höher?
Ja, das Tempo ist höher und auch das Körperspiel ist betonter in der NLA. Das ist ein Punkt, den wir im Training auch miteinbeziehen.

Sie haben auch den überraschenden Trainerwechsel angesprochen. Es scheint, als hätten Sie davon profitiert.
Ich glaube schon, dass ich davon profitieren konnte. Natürlich konnte ich auch unter Trainer Gustafsson spielen. Doch meist in der vierten Linie. Nun erhalte ich unter Laporte die Möglichkeit, in der ersten Linie zu spielen und werde zwischendurch auch bei Powerplay-Einsätzen aufs Eis geschickt. Das ist für mich sehr speziell, denn dann spiele ich mit unseren Ausländern. Das ermöglicht mir, Tore zu schiessen und Skorerpunkte zu erzielen.

Die Liga ist ausgeglichen. Es scheint, dass jeder jeden schlagen kann. Wie überraschend ist es, dass die SCL Tigers­ mithalten können?
Während den ersten Spielen bezahlten wir Lehrgeld, denn es ging da­rum, in der NLA anzukommen und uns an den Rhythmus zu gewöhnen. Mit Ausnahme der Spiele gegen Zug und Bern waren wir ebenbürtig. Nun wissen wir, dass wir mit allen Teams mithalten können. Überraschend ist das jedoch nicht, denn wir wussten, dass unser Team auch auf NLA-Niveau konkurrenzfähig ist. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir jeden Punkt hart erkämpfen müssen. Doch mit dem nötigen Kampfgeist können wir jedes Team schlagen.

Yannick-Lennart Albrecht, Sie sind seit sieben Jahren in Langnau und leben noch immer mit derselben Gastfamilie. Wann suchen Sie sich etwas eigenes?
Ich werde nun wohl etwas eigenes suchen. Ich bin seit bald sieben Jahren bei derselben Gastfamilie und habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen. Zudem geniesse ich dort auch viel Privatsphäre. Würde es mir nicht derart gut gefallen, wäre ich längst nicht mehr da.

Sie spielen bisher eine ausgezeichnete Saison. Ihr Vertrag läuft im Jahr 2016 aus. Hat sich der Sportchef schon mit Ihnen gemeldet?
Nein, ich setze mich diesbezüglich auch nicht unter Druck. Ich bin hier, um gutes Eishockey zu spielen, tue ich das, ergibt sich der Rest von selber.

Möchten Sie denn langfristig im Emmental bleiben?
Ich habe nichts dagegen, weitere Jahre hier zu bleiben.

Fühlen Sie sich nach sieben Jahren auch ein bisschen als Emmentaler?
Natürlich weiss ich, woher ich komme und bin primär stolz, Walliser zu sein. Dennoch identifiziere ich mich sehr gut mit dem Emmental und der Bevölkerung. Mir gefällt es in Langnau ausgezeichnet.

Finden Sie Zeitfenster, um sporadisch zurück ins Wallis zu kommen?
Ja. Jedes zweite Wochenende komme ich zurück. Meist dann, wenn wir zwei trainingsfreie Tage haben.

Wer ist eigentlich der bisher provokativste Spieler in der NLA?
Ganz klar Chris Rivera vom HC Fribourg-Gottéron, der nervte mich sehr.

Simon Kalbermatten

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