Brig-Glis | Berufs-ABC Zimmermann
«Wenn innert Kürze ein Bauwerk entsteht, ist das toll»
«Handwerkliches Arbeiten hat mich schon immer begeistert, irgendwann bin ich dann auf den Beruf Zimmermann gestossen, der mich schnell fasziniert hat», sagt Rafael Bieler. Er gesteht, dass er sich auch eine Lehre als Schreiner hätte vorstellen können. «Die Tatsache, dass ich als Zimmermann vermehrt draussen arbeiten darf, half mir bei der Entscheidung.»
Schon nach ein paar Schnuppertagen wusste Bieler, dass er die vierjährige Lehre in Angriff nehmen will. Die Kehrseite der Medaille: Auch während kalten Wintertagen geht es zwischendurch nach draussen. Bieler erklärt: «In den Frühlings- und Sommermonaten spüre ich, dass ich mehr Ausdauer und Power habe, währenddem mir die Temperaturen im Winter schon zusetzen und ich schneller an den Händen friere.» Ein Problem sei dies jedoch nicht. Bielers Lösungsansatz: Die richtigen Kleider anziehen. Damit er seine Ausbildung mit der Holzbau Noll AG in Glis machen kann, wo Christoph Noll Geschäftsinhaber ist, nimmt er vieles in Kauf. Denn: Bieler wohnt in Bern. Um dem Pendeln zu entgehen, bleibt er jedoch während der Woche bei seinen Grosseltern in der Region. Einmal pro Woche besucht er in Brig die Berufsschule. «Die Schule sehe ich als Abwechslung zum praktischen Arbeiten, ich finde es wichtig, dass man die Theorie gut kennt, um sie dann erfolgreich in der Praxis umzusetzen.» Was gefällt ihm bei seiner Arbeit besonders gut? «Das Aufstellen von Elementhäusern oder Dachstühlen finde ich besonders eindrücklich.» Bieler erklärt, dass dabei innerhalb von kurzer Zeit ein «teilweise imposantes» Bauwerk entstehen kann. «Das ist wirklich toll und faszinierend», sagt er und fügt mit einem Schmunzeln an, «so sieht man, was man innerhalb von kurzer Zeit erreicht hat.» Der 18-Jährige freut sich stets darüber, wenn der Kunde mit der Arbeit seines Arbeitgebers zufrieden ist, gerade wenn er selbst auch zum fertigen Produkt beitragen konnte. Auch für Geschäftsführer Noll sind die Feedbacks seiner Kunden sehr wichtig. Er sagt dazu: «Unsere Kunden sehen oft noch 20 oder 30 Jahre später, was wir konstruiert haben, das erfüllt uns natürlich mit einem gewissen Stolz.»
Simon Kalbermatten
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