Partnergemeinden | Oberwallis

Wenn Gemeinden karisieren

Partner. Auch Saas-Balen hat in Zuchwil eine Partnergemeinde gefunden.
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Partner. Auch Saas-Balen hat in Zuchwil eine Partnergemeinde gefunden.
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Zahlreiche Gemeinden verfügen über Partnerschaften. Manche gehen jedoch über den blossen kulturellen Austausch hinaus, sodass Patenschaften mit finanzieller Unterstützung entstehen.

2012 im bündnerischen Safiental. Die vier Gemeinden Valendas, Versam, Tenna und Safien wollen fusionieren, derweil sich die Patengemeinde Bettingen BS auf die Suche nach einem neuen Göttikind begibt. Fündig wird sie im Lötschental. Der Gemeindepräsident von Kippel, Bernhard Rieder, erinnert sich: «Der Kontakt erfolgte über die Patenschaft für Berggebiete, welche unter anderem unsere Gemeinde vorgeschlagen hat.» Paten- und Partnergemeinden sind im Oberwallis von Bedeutung. Auf manch eine Partnerschaft werden Autofahrer bereits an den Innerortstafeln hingewiesen. In Kippel steht Bettingen auf einer Donatorentafel vor dem ­Altersheim. «Die Partnerschaft wird nach aussen dezent gehalten, manifestiert sich nach innen aber umso intensiver durch rege Kontakte», betont Rieder.

Der jährliche Gedankenaustausch

Viele andere Patenschaften gehen ebenfalls über die blosse finanzielle Unterstützung hinaus. Ein Beispiel dafür ist auch die Gemeinde Zuchwil SO, welche 1979 mit Saas-Balen eine Patenschaft eingegangen ist. «Unsere Gemeinde war total überschuldet, als uns die Gemeinde Zuchwil mit einem zinslosen Darlehen von einer Million Franken unterstützt hat und seither auch für die Rückzahlung des Dar­lehens aufkommt», erzählt Gemeindepräsident Konrad Burgener. Doch darüber hinaus finden jährliche Treffen auf Ebene des Gemeinderats samt Partnern statt, jeweils abwechslungsweise in Zuchwil und in Saas-Balen. «Man isst gemeinsam, besucht kulturelle Höhepunkte in der Region und tauscht sich aus. So kommt man sich auch persönlich näher und erfährt dabei, dass nicht nur wir, sondern auch die anderen Probleme haben, die gelöst werden müssen», erzählt Burgener. Zuchwil muss sich gegenwärtig mit der Schliessung des Scintilla-Werks am Ort abfinden, die nach Ungarn umzieht.

Partnerschaften erliegen

Saas-Balen unterhält aber auch Partnerschaften unter anderen zu Unter­ägeri ZG oder Zollikon und Küsnacht ZH, «doch mit diesen treffen wir uns höchstens mal bei Gelegenheit zu Kurzbesuchen», so Burgener. Viele dieser Partnerschaften entstanden 1991, als die Schweiz die 700-Jahr-Feier beging. Manche wurden auch über Landesgrenzen hinweg eingegangen. So ging Fiesch 2001 eine Partnerschaft mit Neufra in Baden-Württemberg ein, etwa auf halbem Weg zwischen Konstanz und Stuttgart liegend. Initiiert wurde sie vom damaligen Fiescher Gemeindepräsidenten Herbert Volken und dem Bürgermeister Johannes Hauser. Nachdem sich aber beide aus ihren Räten zurückgezogen haben, erlosch auch das Interesse, die Partnerschaft weiterzuführen. «In Neufra erinnert lediglich noch eine von mir gesetzte Linde auf dem Dorfplatz, die aber immer noch gedeiht und im letzten Dezember sogar geschmückt wurde, an unsere einstige Partnerschaft», sagt Volken. Wenngleich Neufra noch über eine für manch einen Gommer bedeutungsvolle Sehenswürdigkeit verfügt, nämlich den Wolfstein. Dieser erinnert an die erfolgreiche Jagd auf den letzten Wolf von Hohenzollern-Sigmaringen, erlegt, nachdem er 1830 in einen Stall eingedrungen und drei Schafe getötet hat. Der Wolf selbst ist präpariert im Schloss von Sigmaringen zu sehen.

Redaktion RZ

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