Mörel-Filet | Hochsaison für Comestibles
Wenn Delikatessen regieren
Die Festtage gelten als Zeiten für Feinschmecker. Für Comestibles bedeutet das Hochsaison und intensive Arbeitstage. Eine Reportage aus einem Oberwalliser Feinkostladen.
Bereits beim Betreten ist die «gekühlte» Umgebung deutlich spürbar. Auf einem Tisch im Vorraum sind verschiedene Produkte wie geräucherte Forellenfilets oder verschiedene Festtagsterrinen ausgestellt. Liefer- und Bestellscheine liegen umher – es herrscht reges Treiben. «Während den zwei Wochen über die Festtage sind Arbeitstage von 14 bis 16 Stunden keine Seltenheit», erklärt Carmen Kluser, welche bereits seit 30 Jahren im Comestibles-Betrieb in Mörel-Filet tätig ist. Mittlerweile ist die 49-jährige Geschäftsführerin und leitet ein Team von vier Mitarbeitern. Mit Ausnahme der Büros sind sämtliche Lokalitäten gekühlt. «Damit wird die Kühlkette nicht unterbrochen», meint sie. Diese muss sowohl für Frisch- als auch für Tiefkühlprodukte dauernd gewährleistet sein. «Heute im Meer gefischt, wird der Fisch noch auf See auf Eis gelegt und spätestens übermorgen ist er bei uns. Da muss alles sehr schnell gehen», so Kluser.
«Nichts ist unmöglich»
Im Büro im Obergeschoss klingelt immer wieder das Telefon. «Gerade am Vormittag kommen viele Bestellungen rein.» Kaviar, Austern, Langusten, Stopfleber oder auch Hummer gehören dazu. Die Nachfrage nach Letzteren habe in den letzten Jahren spürbar abgenommen, weiss sie. «Heute wird bewusster konsumiert.» Gerade Hummer würden lebendig auf eine lange Reise geschickt, bis sie schliesslich im Kochtopf landen würden. Das schrecke viele ab. «Aber sonst ist die Nachfrage nach Feinschmeckerprodukten nach wie vor hoch», weiss sie aus Erfahrung. Wurde sie auch schon mit ausgefallenen Wünschen konfrontiert? «Nichts ist unmöglich», sagt sie nach längerem Überlegen. «Sogar Krokodil-, Rentier- oder Elchfleisch wurden schon gewünscht und von uns organisiert.» In der Zwischenzeit macht sie sich auf den Weg ins Untergeschoss, wo sich ein Mitarbeiter um eine Lieferung kümmert. In diesem Bereich ist es noch einmal deutlich kälter. Hier befinden sich mannsgrosse Tiefkühler. Daneben türmen sich Kartons mit frischen französischen Truthähnen. Zuhinterst riecht es nach Fisch. Kisten mit Wolfsbarsch und prächtigen Lachsen stehen eng aneinandergereiht im Regal. «Oft bereiten wir die Fische vor der Lieferung auf Kundenwunsch vor und filetieren diese», erklärt sie und präsentiert stolz einen ganzen Lachs. Und was landet bei ihr über die Festtage auf dem Teller? (lacht herzlich). «Am liebsten eine kalte Platte mit einer guten Hauswurst oder ganz einfach Tischgrill. Am besten gute, alte, währschafte Hausmannskost.»
Peter Abgottspon
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Kommentare
Gommer81 - ↑8↓3
Schade dass man nicht vermehrt zu einheimischen Produkten zurückgreift. Wenn man sich das Bild mit dem Lachs anschaut kann man sehen wie blass und matt die Augen des Fisches sind, dies zeigt dass der Fisch ganz einfach zu alt ist! Und wenn ich dann noch lese dass es zuhinterst nach "Fisch" riecht vergeht mir erst recht der Appetit. Jeder der jemals frischer Meeres Fisch in der Hand gehabt hat weiss das Fisch nicht nach Fisch "stinkt" Nein, vielmehr nach einer leichten Brise Meer Luft!
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