Berggasthaus «Wasenalp» | Neues Betriebskonzept lanciert
«Wasenalp» muss neue Wege gehen
Weil die Rahmenbedingungen nicht mehr stimmen, passt das Berggasthaus Wasenalp sein Betriebskonzept an. Im Sommer wird der Betrieb daher künftig nur noch für Gruppen geöffnet werden.
Gar von totaler Schliessung war in den vergangenen Wochen zu hören. Das Berggasthaus Wasenalp sei Geschichte, hiess es gerüchteweise. «Stimmt nicht», sagt nun Besitzer Fredy Tscherrig, welcher in seinem Betrieb seit 21 Jahren Wanderer, Tagesgäste, Schneeschuhläufer und Skifahrer bewirtet.
Neues Betriebskonzept
Dennoch, so wie bis anhin geht es im «Wasenalp» nicht weiter. «Wir sind dabei, das Betriebskonzept des ‹Wasenalp› neu auszurichten», sagt Besitzer Tscherrig. Wichtigste Änderung: Das Berggasthaus richtet seinen Fokus in Zukunft vornehmlich auf Gruppen, Firmen und Kurse. «Wir bieten ja seit einigen Jahren Lawinenkurse und Tiefschneeangebote an», sagt Fredy Tscherrig, selber Bergführer und Kursleiter. «Dieses Angebot wollen wir, auch mit externen Partnern, ausbauen.» So sei man mit Experten auch von ausserhalb des Wallis im Gespräch, erklärt er. «Gerade im Sommer wollen wir diese Neuausrichtung stark vorantreiben», so Tscherrig. «Meine Frau Magdalena bietet dann beispielsweise Kinesiologiekurse sowie Mental- und Bewusstseinstraining an.» Zudem stünden die Türen des «Wasenalp» auch externen Kursleitern, Firmen und Gruppen für eigene Kurse oder Seminare offen, führt der Bergführer aus. Dieses neue Betriebskonzept wird gerade im Sommer für die bisherigen Tages- und Spontangäste Änderungen mit sich bringen. «Fakt ist, gerade im Sommer stimmen die Tagesumsätze teilweise überhaupt nicht», erklärt Fredy Tscherrig. «Ein Gasthaus wie das ‹Wasenalp› kann nicht überleben, wenn man an einem Vormittag drei Kaffees verkauft.» Deshalb wird das «Wasenalp» im kommenden Sommer keine Tagesgäste mehr bewirten. «Wir werden das Berggasthaus während des Sommers nur noch punktuell für Gruppen und Kurse öffnen», so Tscherrig. Für Tagesgäste, die in der kommenden Wintersaison das Berggasthaus besuchen wollen, ändert sich indes nichts. «Vorläufig bleibt während der kalten Jahreszeit alles wie gehabt», sagt der Besitzer. «Wie es langfristig mit der Wintersaison weitergeht, wird sich zeigen.»
Rahmenbedingungen fehlten
Die Änderungen des Betriebskonzepts des «Wasenalp» sind teilweise dem veränderten Verhalten der Gäste geschuldet. «Wie andere Gastronomiebetriebe kämpfen auch wir mit einem Rückgang der Spontangäste», sagt Fredy Tscherrig. «Das ist allerdings nicht alles.» Damit meint der Bergführer, dem eine gewisse Enttäuschung anzumerken ist, dass es seinem Betrieb seitens der Behörden nicht leicht gemacht worden sei, diesem Trend entgegenzuwirken. «Nur schon das Aufstellen eines Hinweisschildes an der Simplon-Strasse erwies sich als nicht zu gewinnender Kampf», führt Tscherrig aus. «Und auch mit der Bewilligung für unsere Transportfahrten mit dem Raupenfahrzeug im Winter gab es immer wieder Probleme. Jedes Jahr wurde diese geändert. So kann man natürlich nicht seriös arbeiten.» So steht auch für die kommende Wintersaison zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, wie und wann Fredy Tscherrig seinen Betrieb mit Material versorgen kann und ob er auch einzelne Personentransporte mittels Schneemobil durchführen darf. «Das ist schade», sagt denn der Betreiber des «Wasenalp» auch, aber man blicke optimistisch in die Zukunft.
Martin Meul
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