Visp | Öffentliche Bibliothek in alter Telefonkabine
Von der Telefonzelle zur Bücherkabine
Seit Kurzem wird in der ausgemusterten Telefonkabine in der Visper Bahnhofstrasse nicht mehr telefoniert. Sie wurde kurzerhand zu einer Bibliothek umfunktioniert.
Im Zeitalter des kabellosen Telefonierens werden wegen stetig sinkender Nachfrage immer mehr Telefonkabinen ausser Dienst gestellt. So wurde auch der Betrieb der letzten noch verbliebenen öffentlichen Telefonanlage in der Visper Bahnhofstrasse diesen Sommer eingestellt. Nebst dem erfolgten Ausbau des Telefons sollte ursprünglich auch die rote Kabine entfernt werden. So weit liess man es in Visp aber nicht kommen. Die Kabine wurde kurzerhand von der Gemeinde übernommen. «Voraussetzung dafür war unsere Bereitschaft, künftig deren Haftung sowie die Kosten für die Beleuchtung zu übernehmen», sagt das zuständige Gemeinderatsmitglied Christoph Föhn. Auf Initiative des Teams der Visper Mediathek wurde daraufhin im Innenraum ein Büchergestell eingerichtet, in welchem sich nun einige Grundstockbücher befinden. «Diese sind nicht registriert und können von jedermann im Vorbeilaufen einfach mitgenommen werden», sagt die Mediathek-Co-Leiterin Rebekka Mengis. Gleichzeitig könnten die Passanten bereits gelesene Bücher dort hinterlegen. «Ganz nach dem Prinzip: eins nehmen und eins geben», sagt sie.
Keine Entsorgungsstelle
Angedacht sei aber nicht, dass die Bücherkabine als «Entsorgungsstelle» diene und dort stapelweise alte Bücher aussortiert würden. «Die Bücher, welche hinterlegt werden, sollten schon noch lesbar und in einem einigermassen brauchbaren Zustand sein», sagt Menigs. Wie sie sagt, seien die Erfahrungen damit an Orten, in welchen sich seit Längerem bereits ein solches Angebot befinde, durchwegs gut. Nichtsdestotrotz wird die Kabine laut Menigs von Zeit zu Zeit überprüft und falls nötig auch aufgeräumt.
Peter Abgottspon
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