Landwirtschaft | Drama in Varen

Vom Blitz getroffen – sieben Kühe tot

Trügerische Idylle: Auf der Varneralp wurden sieben Kühe vom Blitz erschlagen.Foto zvg
1/1

Trügerische Idylle: Auf der Varneralp wurden sieben Kühe vom Blitz erschlagen.Foto zvg
Foto:

Quelle: RZ 0

Nach einem heftigen Gewitter wurden auf der Varneralp sieben Kühe vom Blitz getroffen. Alle Tiere waren auf der Stelle tot.

Der 1. August bleibt Olivier Bayard (35) in schlechter Erinnerung. Der Grund: Sieben seiner Kühe wurden auf der Varneralp vom Blitz getroffen. Sie hatten sich unter einem Baum zusammengerottet. Als der Blitz darin einschlug, wurden auch die Tiere erfasst und durch den Blitzschlag getötet.

Schocknachricht am Nationalfeiertag

Seit über 30 Jahren sömmert die Familie Bayard einen Teil ihrer Tiere auf der Varneralp. «Früher hat mein Vater seine Tiere hier aufgealpt und jetzt bringe ich einen Teil meiner Kühe und Rinder auf die Varneralp», sagt Olivier Bayard. Noch nie kam eines der Tiere zu Schaden. Bis in diesem Sommer. «Marie-Louise Bayard, die schon viele Jahre als Alpvogt auf der Varneralp tätig ist, hat mich am 2. August telefonisch benachrichtigt, dass sieben Tiere durch einen Blitzschlag getötet wurden», erklärt Olivier Bayard. Zu diesem Zeitpunkt weiss er noch nicht, dass alle toten Tiere ihm gehören. «Weil ich verhindert war, konnte ich mir nicht selber ein Bild vor Ort machen. Darum hat mir Marie-Louise Bayard die Nummern der Ohrenmarken durchgegeben.» Die böse Vorahnung wird schliesslich zur Gewissheit – alle getöteten Kühe gehören Olivier Bayard.

«Ein herber Verlust»

«Die Nachricht war im ersten Moment natürlich ein Schock», erinnert sich Bayard. Auch wenn der materielle Verlust durch die Versicherung gedeckt ist, sei der Verlust der Tiere doch schmerzhaft. «Alle Kühe sind auf meinem Betrieb geboren und hier aufgewachsen. Da entsteht eine emotionale Bindung zu den Tieren. Kommt hinzu, dass fünf der sieben Kühe trächtig waren. Das ist natürlich ein zusätzlicher Schaden», bilanziert Bayard, der bisher 34 Kühe und Rinder – Eringer und Simmentaler Fleckvieh – auf seinem Betrieb gehalten hat. Jetzt wurde der Bestand mit einem Schlag um einen Fünftel reduziert. «Das ist ein herber Verlust, auch deshalb, weil wir jetzt weniger Kälber mästen können», so Bayard.

Machtlos gegen Naturgewalten

Nachdem die toten Tiere bei einem Rundgang auf der Alp entdeckt worden waren, wurden sie später mit dem Helikopter zur Kadaverstelle nach Niedergampel geflogen. Hier wurden sie entsorgt. Trotz der schnellen Bergung konnte das Fleisch der Tiere nicht verwertet werden. «Rein äusserlich hat man den Kühen nicht angesehen, dass sie vom Blitz getroffen wurden. Es waren keine Verbrennungen sichtbar», so Bayard. Nach den Vorkommnissen am Nationalfeiertag bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn wieder ein Gewitter aufzieht. «Das Ereignis ist immer noch präsent und natürlich hofft man, dass sich so was nicht noch einmal wiederholt», so Bayard. Dass es gleich sieben seiner Tiere getroffen habe, sei einfach Pech. «Und es zeigt, dass man gegen Naturgewalten nichts ausrichten kann», stellt er nüchtern fest.

Walter Bellwald

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31