Der Bereich nördlich des Bahnhofs wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. Die Gemeinde setzt dabei auf Verdichtung.

Im Mai hatte die Visper Urversammlung Ja zu vier Quartierplänen gesagt. «In diesen vier Quartieren stehen bedeutende Projekte an», sagt der zuständige Visper Gemeinderat Philipp Teysseire. «Darum war es wichtig, diese Quartiere prioritär zu behandeln.» Um für eine zukünftige Entwicklung das Optimum zu erreichen, musste die Gemeinde einzelne Projekte gar stoppen. «Zudem mussten wir bei der Erarbeitung dieser Quartierpläne Prioritäten setzen», sagt Teysseire weiter. Mit der Annahme der vorgelegten Quartierplänen habe die Urversammlung ein starkes Zeichen für eine zukunftsgerichtete Entwicklung von Visp gesetzt.

Weitere Quartiere sollen folgen

Damit antwortet der Gemeinderat auf die Frage der SP Visp-Eyholz, die ein stärkeres Engagement der Gemeinde für das Quartier zwischen alter Migros­ und oberer Bahnhofstrasse gefordert hatte (die RZ berichtete). «Wie dies kommuniziert und an der Urversammlung präsentiert wurde, wurden Prioritäten festgelegt», sagt Teysseire. «Wir mussten uns zuerst um die Quartiere kümmern, wo effektiv grössere Investitionen geplant waren und welche in der Masterplanung in erster Priorität standen. Nun werden wir uns weiteren Quartieren widmen.» Des Weiteren weist der Gemeinderat darauf hin, dass die Ausarbeitung eines Quartierplans Zeit brauche. «Man kann nicht erwarten, dass solche Pläne von heute auf morgen gemacht werden», so Philipp Teysseire. «Diese werden in enger Zusammenarbeit mit den Eigentümern erarbeitet.» Daher könne es seine Zeit dauern, bis sich alle Beteiligten geeinigt haben, wie die Zukunft eines Quartiers aussehen solle. «Selbstverständlich haben wir aber Interesse daran, dass alle Quartiere in Visp betrachtet werden. Auch das angesprochene Quartier wird demnächst in Angriff genommen», so Teysseire. Währenddessen wird das Erscheinungsbild der bereits geplanten Quartiere immer konkreter. Vor allem nördlich des Bahnhofs wird sich das Gebiet mittelfristig stark verändern.

Zukunftsvisionen beim Lonza-Areal

Derzeit befindet sich das Bio Ark-Gebäude im Bau. Allerdings ist das Gebäude nur ein Teil der gross angelegten Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Lonza in diesem Perimeter. Entsprechend dem neuen Quartierplan können weitere Forschungsgebäude, ein Parkhaus sowie potenzielle Projekte der Pensionskasse der Lonza realisiert werden. «Wir konnten mit Lonza diese zukünftige Entwicklung derart koordinieren, dass sie dem Masterplan entspricht», so Teysseire. «Unser Hauptziel ist es, auf der gleichen Bodenfläche mehr nutzbare Räumlichkeiten zu schaffen. Das heisst, dass wir hier verdichteter bauen werden.» Das werde sich ebenfalls für den Werksstandort positiv auswirken. Neben den Entwicklungsmöglichkeiten der Lonza tut sich auch weiter westlich einiges. So steht die Gemeinde in Verhandlungen mit den Eigentümern der Stockmatten Nord und der SBB. Mittelfristig soll der nördliche Bereich des Bahnhofs neu und attraktiv gestaltet werden. «Konkret sei dies jedoch noch nicht», so Gemeinderat Teysseire. «Klar ist jedoch, dass sich das Antlitz von Visp in den kommenden Jahren stark verändern wird.»