Dorf ABC | Varen
Varen - die Gwässriemä
Gwässriemä – so wurden die Varner früher – gerade von der Bevölkerung ihrer Nachbargemeinde Salgesch – genannt. Was steckt dahinter?
«Besonders spitze Zungen nannten uns ‹d Süürini›», erinnert sich Louis Varonier, der als Varner mit der Dorfgeschichte sehr vertraut ist. Weshalb werden die Einheimischen aber Gwässriemä genannt? Gwäss ist eine Rebsorte, die wegen ihrem hohen Säureanteil früher oft am Rande der Weinberge ausgesetzt wurde, um die Leute vom Diebstahl der Trauben abzuhalten. Die Rebsorte gibt es in Varen schon lange. Der säuerliche Wein wurde von manchem Einheimischen früher als Durstlöscher genutzt. Heute ist Varen als «Weininsel» zwischen dem «Weindorf» Salgesch und Leuk bekannt. Und: Varen ist attraktiv. In 20 Fahrminuten erreicht man Visp im Oberwallis sowie die Kantonshauptstadt Sitten im Mittelwallis. Zudem wird die Dorfbevölkerung vom Durchgangsverkehr nahezu verschont. Varen steht auf gesunden Beinen und hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Einen grossen Anteil daran hat der langjährige Gemeindepräsident und frühere Grossratspräsident Gilbert Loretan. Während Loretan in der Umsetzung des Raumplanungsgesetzes eine der grössten Herausforderungen sieht, welche die Gemeinde zu bewältigen hat, spricht er in Zusammenhang mit der Wohnbauförderung von einer «Erfolgsstory». Eineinhalb Jahre, nachdem die Urversammlung dem Reglement zugestimmt hatte, liegen der Gemeinde 27 bewilligte Baugesuche vor. «Das ist eine Vorleistung, welche die Gemeinde für die Zukunft tätigt», sagt er. Die Bauten wurden bewilligt. Heisst: Dadurch bleiben vermehrt junge Leute im Dorf, die Chance, dass die Schule mittelfristig bestehen bleibt, steigt dadurch zusätzlich und weitere Steuereinnahmen für die Gemeinde werden dadurch garantiert.
Simon Kalbermatten
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