Wiler | An Lötschentaler Fasnacht
Tschäggättä verprügeln Gast
An der «Leetschär Fasnacht» fliegen die Fäuste. Ein Gast wird von «Tschäggättu» verprügelt. Die RZ kennt die Hintergründe.
Es ist der Freitag, 10. Februar 2017. Im Pub in Wiler wird die Fasnacht gefeiert. Einige «Tschäggättä» mischen sich unter die anwesenden Gäste. Die Stimmung ist gut. Ein Augenzeuge berichtet: «Die Tschäggättä haben sich nicht anders verhalten, als es im Lötschental während der Fasnachtszeit üblich ist.» Zu diesem Zeitpunkt sitzt auch Konrad T.* an der Bar im Pub. Er stammt ursprünglich aus Bern und verbringt seit 15 Jahren immer wieder einen Teil seiner Ferienzeit im Lötschental. T.* wird plötzlich von einer «Tschäggätta» angegriffen. Er erinnert sich: «Sie schlug mir mehrere Male auf den Nacken, das tat weh.» T.* beginnt sich zu wehren. Es kommt zur Konfrontation mit der einen «Tschäggätta». Mit gravierenden Folgen für den Berner Gast.
Vor dem Lokal verprügelt
Nach einem kurzen Intermezzo reisst T.* der «Tschäggätta» die Larve weg. Dies gilt an der «Leetschär Fasnacht» als absolutes Tabu. Die «Tschäggätta» reagiert daraufhin genervt und zerrt T.* aus dem Lokal. «Es waren mehrere Tschäggättä, die draussen mit ihren Stöcken auf mich einschlugen und mich an den Beinen und am Kopf verletzten», sagt er. Die RZ weiss: Hätte ein Einheimischer, der die Situation beobachtete, nicht mit der Alarmierung der Polizei gedroht, wäre die Auseinandersetzung wohl eskaliert. T.* spürt anschliessend «höllische Schmerzen» am Kopf und an den Beinen. Er erinnert sich: «Normalerweise brauche ich zehn Minuten, um vom Pub nach Hause zu laufen, an diesem Abend brauchte ich jedoch über eine halbe Stunde.» Dass er daraufhin während mehrerer Tage im Spital liegt, wie ein Gerücht im Tal die Runde macht, stimmt nicht. «Ich ging weder zum Arzt, noch lag ich im Spital», sagt T.*.
«Keiner entschuldigte sich»
Weshalb aber alarmiert er nach dem Vorfall nicht die Polizei? Warum reicht er keine Strafanzeige gegen die «Tschäggättä» ein? «Das bringt doch nichts», sagt er. Denn: «Im Lötschental gibt es so viele nette Leute, die sollen wegen diesem Vorfall nicht in ein schlechtes Licht gerückt werden.» Eine Entschuldigung der «Prügel-Tschäggättä» hat der Berner Feriengast bis heute nicht erhalten.
*Name der Redaktion bekannt
Simon Kalbermatten
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Kommentare
Markus Imbodu, Visp - ↑136↓42
Gerade in einer Gruppe und mit Alk sind viele MItmenschen unberechenbar und machen gerne einen auf "stark". Wer Regelmässig im Ausgang ist kennt diese Art von Kostgänger, die wird es leider immer geben.
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