Raron/Luzern | Carole Livia Troger gewinnt mit Thörishaus
Treffsicher zum Schweizer Meistertitel
Mit den Sportschützen Thörishaus gewann Carole Livia Troger die Schweizer Meisterschaft im Luftgewehr. Und dies, obwohl sie studienbedingt viel weniger trainieren kann als früher.
Das Schiessen liegt Carole Livia Troger sozusagen im Blut. Schon die beiden Grossväter waren begeisterte Schützen gewesen und ihr Vater, Daniel Troger, wurde diesen Februar Walliser Meister Luftgewehr Auflage. Eine Woche zuvor holte Carole Livia Troger mit Thörishaus erstmals den Schweizer Meistertitel Luftgewehr Mannschaft 10 Meter. «Das war eine grosse Überraschung, denn unser Finalgegner Nidwalden galt als klarer Favorit», sagt Troger. Im Vorfeld hatte wohl niemand das NLA-Team mit dem jüngsten Altersschnitt auf der Rechnung. Die Quali-Phase beendeten die Berner denn auch nur auf dem fünften Platz. Im Final konnten sie sich dann steigern und lieferten Titelfavorit Nidwalden ein hart umkämpftes Duell. Erst im 160. und letzten Schuss wurde der Final entschieden. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,5 Punkte behielten die acht Schützen, fünf davon Frauen, von Thörishaus das bessere Ende für sich. Zum Vergleich: Die «Zehn» hat auf der Scheibe einen Durchmesser von einem halben Millimeter!
Trainingsaufwand reduziert
Mit 14 Jahren hat Carole Livia Troger mit dem Schiesssport begonnen. Kaum ein Jahr später gehörte sie 2009 schon zum Nachwuchskader. Betreut von ihrem Vater Daniel Troger, ausgebildeter A-Schiesstrainer, trainierte sie als Juniorin täglich bis zu vier Stunden. Daneben besuchte sie die Sportmittelschule in Brig. Zusätzlich zum Luftgewehr schoss sie auch Kleinkaliber. Neben den Wettkämpfen in der Schweiz war sie auch eine Saison in der deutschen Bundesliga engagiert. In Deutschland ist das Luftgewehrschiessen unheimlich populär. Während es schweizweit circa 4000 lizenzierte Luftgewehrschützen gibt, verfügt allein das Bundesland Bayern über deren 400 000. Nach dem Abschluss in Brig hat Troger ihren Trainingsaufwand massiv reduziert. So ist sie heute nur noch einmal pro Woche auf dem Schiessstand anzutreffen. Hat sie früher rund 15 000 Schuss pro Jahr geschossen, sind es jetzt noch 4000. Neben einem 60-Prozent-Job in Luzern studiert die 23-Jährige zurzeit berufsbegleitend Wirtschaft in Bern. Da bleibt für den Schiesssport wenig Zeit. «Umso schöner ist jetzt der Gewinn dieses Schweizer Meistertitels», betont Troger. Ob sie sich nach dem Studium wieder intensiver dem Schiesssport widmen wird, lässt sie offen. Was sicher ist: «Ganz aufhören werde ich nie.»
Frank O. Salzgeber
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