Dorfserie | Wiler/Lötschental

Tourismusgemeinde im Aufschwung

Das Dorf Wiler zählt fast 600 Einwohner.
1/5

Das Dorf Wiler zählt fast 600 Einwohner.
Foto: RZ

Oberhalb von Wiler thront das Bietschhorn.
2/5

Oberhalb von Wiler thront das Bietschhorn.
Foto: RZ

Das «Tschäggättu» während der Fasnachtszeit ist ein bekanntes Brauchtum.
3/5

Das «Tschäggättu» während der Fasnachtszeit ist ein bekanntes Brauchtum.
Foto: RZ

Die Lauchernalp Bahnen sind der touristische Zubringer.
4/5

Die Lauchernalp Bahnen sind der touristische Zubringer.
Foto: RZ

Das Dorf ist am 17. Juni 1900 vollständig abgebrannt.
5/5

Das Dorf ist am 17. Juni 1900 vollständig abgebrannt.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Die Gemeinde ­Wiler ist offiziell zwar nicht die Zentrumsgemeinde im Lötschental, aber der touristische Dreh- und Angelpunkt. Dabei stand Wiler vor knapp 100 Jahren am Abgrund.

Es war der 17. Juni 1900. An diesem Tag, der als ­«roter Segensonntag» in die Geschichte eingehen sollte, wurden alle Gebäude in Wiler von einer Feuersbrunst zerstört. In der gängigen Literatur ist nachzulesen: «Während der Prozession in Kippel (damals gehörte Wiler noch zur Pfarrei Kippel) stellten die Gläubigen fest, dass in Wiler schwarzer Rauch aufstieg. Ein Feuer war ausgebrochen. Nach nur gerade viereinhalb Stunden fiel auch der letzte der insgesamt 400 Firste des Dorfes Wiler. Das einst schöne Dorf war nur noch ein rauchender Schutthaufen.»

Touristischer Aufschwung

In den Jahren danach wurde das Dorf nach und nach wieder aufgebaut. Wie überall im Alpenraum war damals auch in Wiler die Landwirtschaft der einzige Erwerbszweig. Erst in den späten 1960er-Jahren wurde im Nachbardorf Kippel ein Sessellift in Betrieb genommen. Das war gewissermassen der Vorreiter des heutigen Tourismus. Mit dem Bau der Luftseilbahn von Wiler auf die Lauchernalp im Jahr 1972 wurde der Grundstein für die touristische Entwicklung im Lötschental gelegt. «Mit der Luftseilbahn kamen die ersten Winterurlauber ins Tal und eröffneten den Einheimischen neue Perspektiven. Damit hatten die Lötschentalerinnen und Lötschentaler, neben der Landwirtschaft, einen neuen Erwerbszweig», erklärt der Einheimische Karl Lehner. Erst letztes Jahr wurde die neue kuppelbare 6er-Sesselbahn eingeweiht und damit ein klares Bekenntnis zum Tourismus abgelegt. Neben der Modernisierung der verschiedenen Anlagen entwickelte sich auch die Standortgemeinde im Gleichschritt mit dem Tourismus prächtig. Heute zählt Wiler rund 600 Einwohner und ist damit die grösste Gemeinde im Lötschental. Neben der touristischen Ausrichtung gibt es auch ein paar Landwirtschaftsbetriebe, die mehrheitlich im Nebenerwerb betrieben werden. Auch kulturell hat Wiler, wie das ganze Lötschental, einiges zu bieten. Allem voran die berühmt-berüchtigten Tschäggättä, die während der Fasnachtszeit in den Strassen und Gassen unterwegs sind und Gästen sowie Einheimischen einen Schrecken einjagen. Aber auch an kirchlichen ­Festen und Feiertagen wird mit den Herrgotts­grenadieren der Tradition gefrönt. Auch das ­Vereinsleben kommt in Wiler nicht zu kurz. «Vor allem erfreulich ist die Tatsache, dass sich in vielen Vereinen junge Leute engagieren und sich aktiv einbringen», bemerkt Lehner, der sich für das Kulturschaffen interessiert.

Walter Bellwald

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31