Leukerbad | Wegen neuem touristischen Angebot

Taxi-Ärger in Leukerbad

Zeno Jaggy. Keine Fahrbewilligung von der Gemeinde Leukerbad.
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Zeno Jaggy. Keine Fahrbewilligung von der Gemeinde Leukerbad.
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Quelle: RZ 0

Ein Taxifahrer will in Leukerbad ein neues Angebot für Touristen schaffen. Das Problem: Die Gemeinde legt ihr Veto ein.

«Wer etwas Neues schaffen will und den Touristen einen Mehrwert bieten möchte, wird von der Gemeinde zurückgehalten, das verstehe ich nicht», sagt Zeno Jaggy, Taxifahrer in Leukerbad. Er ist enttäuscht über das Verhalten der Gemeinde. Was ist passiert? Jaggy will ein Erlebnis schaffen für die Touristen. Beim Majingsee – ausserhalb von Leukerbad – will er für Touristen einen Racletteplausch organisieren. «Das Angebot hätte sich ausschliesslich auf Hotelgäste konzentriert», sagt er. Und: Es sollte bloss für drei Monate angeboten werden. Daraus wird nun nichts. Der Grund: Die Gemeinde verweigert ihm die Zufahrt zum See.

«Begründung nicht nachvollziehbar»

Um zum Majingsee zu gelangen, muss Jaggy eine Forststrasse passieren. Dazu braucht er eine Bewilligung der Gemeinde und einen Schlüssel, um eine Barriere zu öffnen. Die Gemeinde erteilt diese Bewilligung nicht. Jaggy sagt: «Hätten sie irgendwelche Auflagen eingefordert, so hätte ich diese bestimmt erfüllt, doch die Begründung der Gemeinde kann ich so nicht nachvollziehen.» Der zuständige Gemeinderat, Nestor Grichting, erklärt: «Die Strasse zum Majingsee wird vor allem von Wanderern und Velofahrern genutzt, wir wollen dort keine weiteren Frequenzen schaffen.» Grichting betont, dass Jaggy immer wieder gute Ideen habe, um neue Angebote zu kreieren. «Die Gemeinde unterstützt das auch, indem sie ihm bereits Sonderbewilligungen für Fahrstrecken ausgestellt hat.» Schliesslich weist der Gemeinderat darauf hin, dass die Gäste ein Bergerlebnis, wie der Racletteplausch von Jaggy genannt wird, auch mit den Gemmibahnen und den Torrent-Bahnen geniessen können. Das stösst Jaggy sauer auf. Er sagt: «Durch die Taxifahrten zum Majingsee hätte ich ein Zielpublikum angesprochen, welches vor allem wegen der Natur und der Attraktivität des Erlebnisses zum See gefahren wäre, bestimmt hätte ich dadurch niemanden konkurrenziert.» Weiter ist der Lötschentaler – er lebt seit bald 40 Jahren in Leukerbad – überrascht, dass sonst «zahlreichen Autos» die Fahrt zum Majingsee gestattet wird, ihm ­jedoch nicht. «Das stösst bei mir doch auf viel Unverständnis», sagt er.

Es gibt bereits einen Plan B

Grichting wehrt sich gegen diese Vorwürfe und stellt klar, dass die Zufahrt zum See nur landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Eigentümern gestattet ist. «Niemand erhält dafür eine exklusive Sonderbewilligung», so Grichting. Jaggy weiss, dass Touristen Angebote dieser Art sehr schätzen. Zwischendurch fährt er mit Feriengästen zu einem Bauern, bei dem sie ein traditionelles Bauernfrühstück geniessen dürfen. «Die Nachfrage dafür ist sehr gross», sagt er. Deshalb ist für ihn trotz der Absage der Gemeinde Leukerbad das Thema mit dem Racletteplausch nicht ganz vom Tisch. «Ich habe einen Plan B, doch ich muss ihn noch im Detail ausarbeiten», verrät er, ohne konkret zu werden.

Simon Kalbermatten

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