Täsch | Führungslose Ortsfeuerwehr
Täscher Feuerwehr hat keinen Chef mehr
Seit längerer Zeit hat die Täscher Feuerwehr keinen Kommandanten mehr. Weil niemand das Amt übernehmen will, werden nun die Nachbargemeinden Randa und Zermatt um Hilfe gebeten.
Die Täscher Ortsfeuerwehr steht seit Anfang Jahr ohne Kommandant da. Der bisherige hat demissioniert, der Stellvertreter will es nicht werden. Grund: ein Versäumnis in der Vergangenheit. «Die Feuerwehr hat es nicht geschafft, Kaderleute auszubilden», sagt Gemeindepräsident Mario Fuchs. Weil dadurch hinter dem Kommandanten die Organisation fehle, wolle der jetzige Stellvertreter das Amt nicht übernehmen. «In dem Fall wäre er dann für alles allein verantwortlich, wozu er verständlicherweise nicht bereit ist», so Fuchs. Er betont aber auch, dass der Bestand der Feuerwehr mit rund 40 Mann gut sei und die Einsätze jederzeit sichergestellt seien. Nichtsdestotrotz muss eine Lösung her, bei deren Suche die Nachbargemeinden Randa und Zermatt mithelfen könnten.
Fusion nicht möglich
Entsprechende Gespräche haben bereits stattgefunden. «Zermatt und Randa klären nun ab, wie genau sie uns helfen können», so Fuchs. Demnach zeichnet sich folgender Vorschlag ab: Die Zermatter helfen Täsch bei der feuerwehrinternen Ausbildung und entlasten damit den Täscher Stellvertreter, welcher Kommandant wird. Randa und Täsch könnten die Abteilung Atemschutz zusammenlegen. Falls sich das konkretisieren sollte, würden die drei Feuerwehren noch näher zusammenrücken, da in diversen Bereichen wie beispielsweise der Jugendfeuerwehr bereits zusammengearbeitet wird. Warum also nicht gleich fusionieren? «Mit Zermatt ist das wegen der immer wieder geschlossenen Strasse Täsch–Zermatt undenkbar, und Randa will nicht», sagt Fuchs. «Eine Fusion will niemand», kontert Randas Gemeindepräsident Daniel Roten. «Wir werden Täsch aber im Rahmen unserer Möglichkeiten sicher unterstützen.» Und Zermatt lässt verlauten, dass es seine Ressourcen mit derzeit 75 Mann selbst brauche. «Eine Fusion kann per Gesetz zwar angeordnet werden, wird aber nur im äussersten Notfall angewendet», sagt der Chefinstruktor der Oberwalliser Feuerwehren, Richard Rieder.
Peter Abgottspon
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