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Sucht Wallis zensuriert RZ-Interview

Das Interview mit Suchtberater Rieder wurde zensuriert.
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Das Interview mit Suchtberater Rieder wurde zensuriert.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Die Stiftung Sucht Wallis hat ein Interview der RZ Oberwallis mit Christian Rieder, dem Leiter Via Gampel, zensuriert. Dabei wurden mehr als die Hälfte aller Fragen kommentarlos gestrichen.

Die Stiftung Sucht Wallis erteilt seinen Mitarbeitenden offenbar einen Maulkorb. So wurde ein Interview der «RhoneZeitung» mit Suchtberater und Via-Gampel-Leiter Christian Rieder von Mitte August von der Stiftung Sucht Wallis nicht freigegeben. Dies mit dem Hinweis, dass die zuständigen Personen, die das Interview autorisieren sollten, nicht zugegen seien.

Interview zensuriert

Nach dem Interview mit Suchtberater Christian Rieder wurde die RZ-Redaktion von der Stiftung Sucht Wallis dahingehend vertröstet, dass die Autorisierung des Interviews ­«einige Zeit in Anspruch nimmt, um die richtigen Antworten auf Ihre Fragen zu klären und die Betreuung von Suchtkranken am besten wiederzugeben.» Erst drei Wochen (!) später wurde der Redaktion das autorisierte Interview zugestellt. Allerdings wurden dabei mehr als die Hälfte der Fragen kommentarlos gestrichen und die Antworten auf das ­Nötigste beschränkt. Unter die Zensur fiel unter anderem auch die Frage, ob die Politik genug mache, um suchtkranken Menschen zu helfen. Auf Nachfrage der RZ-Redaktion, warum die Fragen einfach gestrichen wurden, blieb eine Reaktion von Sucht Wallis (vorerst) aus. Erst im Nachgang wurde ein angepasstes Interview zur Veröffentlichung freigegeben. Allerdings wurden auch in der «neuen Version» mehrere Fragen grundlos weggelassen.

Sucht Wallis in der Kritik

Die Stiftung Sucht Wallis macht nicht erst seit heute von sich reden. Erst letzte Woche hat der unab­hängige Experte Bernhard Eichenberger einen Bericht vorgelegt, der aufzeigt, dass ehemalige Mitarbeitende harsche Kritik an der Einrichtung üben. Im Zentrum der Kritik steht der Stiftungsrat, «der nicht in der Lage war, mithilfe einer vertieften Diskussion eine Dialogkultur zu schaffen». Der Bericht wurde vom Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur vor einem Jahr in Auftrag gegeben, um die Qualitätsanforderungen der stationären Behandlungs­zentren und die Strategie sowie das Leitbild der Einrichtungen zu überprüfen. Der Bericht kommt zum Schluss, dass der Stiftungsrat erneuert werden muss, um eine gesunde Dialogkultur aufzubauen. Das soll noch diesen Herbst passieren. Zudem wird am 1. November ein neuer Generaldirektor die ­Leitung übernehmen.

Walter Bellwald

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Kommentare

  • Arthur Heinzmann, Visp - 162

    Naja, das Wallis ist ja für seine Verschleierungspraxis bekannt. Wer ehrlich und wahr seine Meinung vertritt und es sogar wagt, diese auszusprechen, wird einfach zensuriert. Nur so kann man weiterhin die Bevölkerung für dumm verkaufen. Frei nach dem Motto: "es lebe die Lüge"

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