Zermatt | Politischer Dauerbrenner geht in die nächste Runde
Strasse Täsch–Zermatt: Rechtsstreit?
Die Gemeinde fordert vom Staatsrat, dass die Strasse von Täsch nach Zermatt wintersicherer und ausgebaut wird. Falls dies nicht umgesetzt werde, droht ein Rechtsstreit.
Die Strasse von Täsch nach Zermatt ist ein politischer Dauerbrenner. Nun geht die Angelegenheit in die nächste Runde. Nachdem die Zermatter Urversammlung eine Petition der «IG Sichere Zufahrt Zermatt» angenommen hat, hat der Gemeinderat in der Zwischenzeit bei der Walliser Regierung interveniert und fordert demnach eine bessere Wintersicherheit und den Ausbau.
Mehrseitiges Schreiben
Um das zu erreichen, forderten die Petitionäre fünf konkrete Massnahmen. Die wichtigsten: Bis ins Jahr 2020 den Bau von zwei oder mehreren Galerien für die gefährlichen Abschnitte «Lüegelti» und «Schusslowina», kurz ausserhalb Zermatts sowie die Ausarbeitung eines generellen Strassenplans mit Konzept, Projektschritten, Kosten und Terminen für den Ausbau der gesamten Strasse. Letzterer soll bis 2025 erfolgt sein. (Die RZ berichtete bereits.) Nach dem Ja an der Urne im vergangenen Juni hat der Zermatter Gemeinderat nun beim Staatsrat schriftlich interveniert. Im dreiseitigen Schreiben fordert er unmissverständlich die Umsetzung des Volkswillens ein. Zusätzlich werden im Brief mehrere Gründe aufgeführt, welche die Dringlichkeit des Begehrens untermauern sollen. Namentlich sind dies unter anderem wirtschaftliche Nachteile, der desolate und gefährliche Strassenzustand sowie die verminderte Mobilität und Lebensqualität der Zermatter Bevölkerung.
«Notfalls auf dem Rechtsweg»
Weiter heisst es: «Zermatt will für seine Bevölkerung nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine ordnungsgemässe und sichere Strassenverbindung, welche notfalls auf dem Rechtsweg durchgesetzt wird.» Gemeindepräsident Christoph Bürgin meint dazu auf Anfrage, dass der Auftrag des Volkes eindeutig sei. Nun werde erst einmal die staatsrätliche Stellungnahme abgewartet, welche noch nicht eingetroffen sei. Dann werde der Inhalt geprüft und anschliessend die entsprechenden nächsten Schritte eingeleitet. Denn: «Wir haben einen klaren Auftrag, welchen wir zu erfüllen haben und auch erfüllen werden. Nicht mehr und nicht weniger.» Die RZ konfrontierte Staatsratspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten mit der Zermatter Forderung. Eine entsprechende Anfrage blieb bis Redaktionsschluss aber unbeantwortet
Peter Abgottspon
Artikel
Kommentare
Horst Fischer - ↑5↓9
Sie haben recht, Herr Anbügler, aber sie gestatten mir, als Außenstehender, der Zermatt schon oft bereist hat, meine pers. Meinung zu äußern, oder ist das in der Schweiz auch schon so weit wie in Deutschland mit der freien Meinungsäußerung. Ich würde mir nur wünschen, das Zermatt nicht ein zweites Ischgl wird, dafür ist diese für mich schönste, noch fast authentische Destination der Schweiz zu schade.
antworten
Thomas Abgottspon - ↑9↓2
Wenn ich mich da einklinken darf, lieber Herr Horst Fischer. Abgestimmt haben wir einzig und alleine über eine Erwirkung einer üblichen Sicherheit auf der Strasse Täsch - Zermatt. Nicht über eine Oeffnung. Wenn Sie aber eine Öffnung nicht aus dem Kopf kriegen, so gehen Sie doch einmal mit offenen Augen durch die Bahnhofstrasse in Zermatt! Oder studieren Sie einmal die Einwohnerstatistik: Wir verlieren laufend Schweizer Wohnbevölkerung. In einem äusserst attraktiven und an und für sich prosperierenden Ort? Da stimmt doch etwas nicht? Bezüglich Strassenöffnung bracht es m.E. einen Horizont der weiter reicht als bis zum Ischgler-Party-Level! Der funktioniert in Zermatt sowieso besser als in Ischgl: Sie können mit und in der Bahn an- und abreisen resp. den Rausch ausschlafen. In Ischgl verlieren Sie den Führerschein, - in Zermatt nicht!
Walliser - ↑6↓10
Reine Zwängerei ein paar reicher Mattini, die den Hals nicht voll genug kriegen können.
antworten
öi an Walliser - ↑7↓3
dein Kommentar ist reine zwängerei
peot - ↑8↓6
Jedem gehört eine sichere Zufahrt - Winter und Sommer. Aber wer bezahlt den Anteil der Gemeinde Täsch, die diese für die Strasse mitberappen muss? Die können nicht einmal ihren eigenen Hochwasserschutz finanzieren und sollen nun an einer Strasse mitbezahlen, die nur eingeschränt benutzt werden kann.
antworten
Peot - ↑3↓6
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun oder braucht man zum Arbeiten in Zermatt die Straße. Seid froh dass es in Zermatt noch Einheimische aus der Region hat die dort arbeiten. Ihr braucht die ja eigentlich nicht da ja die ihr ja Personal zu Genüge aus der ganzen Welt habt. Darum muss man ja beim Bestellen in den Restaurants mehrsprachig sein. Aber du hast schon Recht. Die ganze Region muss froh sein dass es Mattini gibt. Hoch solln sie leben ...
Echo vom Berg - ↑8↓0
Und die ganzen TäscherInnen die in Zermatt Arbeit und Brot finden und eine redliche Arbeit in Zermatt leisten? Die und deren Familien sind auch ganz froh, dass Zermatt Arbeitsplätze bieten kann.
Peter Tscherrig - ↑21↓4
Es geht doch nur darum ob die Strasse für alle geöffnet werden soll oder nicht.
Der Staat Wallis hat kein Problem damit die Strasse auszubauen, wenn sie denn als "richtige" Kantonsstrasse auch von allen (ja, auch von Touristen) benutzt werden kann und nicht wie momentan nur mit einer Bewilligung.
antworten
Roger Blasimann - ↑3↓6
Und wo sollen die ganzen Touristen dann parkieren in Zermatt? Hat ja gerade für die Einheimischen und Saisonarbeiter genug Parkplätze.
Horst Fischer - ↑15↓14
Soll der Ausbau nun den Einwohnern Zermatts gelten oder/und dem Fremdenverkehr. Warum lehnt man Jahrzehnte den Ausbau der Straße ab, um nun wo Täsch mit solch einem Kasten verschandelt wurde, auch Zermatt mit Autos zu verpesten ?
antworten
Stefan klapproth - ↑3↓4
Die Strasse soll ja nid öffentlich werde. Süsch gits no meh idiote wo trotz mindestens 3verkehrstafle nid merkund das nid üf Zermatt, geschweige den durchs Dorf derfund fahre. Und de teils no aggressiv reagiere wemu schi druf üfmerksam macht das schi zauto ztäsch miesund la stah
Anbügler - ↑7↓2
...diese Frage sollte eine lokale Angelegenheit bleiben! (Zudem verpesten die Autos künftig nicht mehr, - Strom und selbstfahrend) Nach Ihrer Betrachtung funktioniert der Tourismus ja nirgends, weil mit Autos erreichbar.