Ausserberg | Hohe Investitionen in Wasserversorgung nötig
Sorgen an den «heiligen Wassern»
Die Wasserversorgung in Ausserberg muss saniert werden. Das macht Gemeindepräsident Theo Schmid Sorgen. Denn ohne finanzielle Hilfe geht es wohl kaum.
Vor einigen Jahren veröffentlichte das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) eine beunruhigende Studie. Die Schweizer Wasserleitungen seien oft veraltet und es gebe einen Investitionsstau, hiess es 2013 zum Beispiel in der «Aargauer Zeitung». Vor diesem Hintergrund scheine die Wasserversorgung gefährdet, wenn die für die Wasserversorgung verantwortlichen Gemeinden nicht hohe zweistellige Milliardenbeträge in die Hände nehmen würden, um die Versorgung in Zukunft zu gewährleisten. Das Problem, so der damalige GDI-Bericht, seien die Lokalpolitiker, die kein Interesse daran hätten, «sich mit weit vorausschauendem Management der Netzinfrastrukturen zu profilieren».
Undankbare Aufgabe
Auch in Ausserberg, wo Wasser ein schon fast «heiliges» Thema ist, muss die Abwasser- und Trinkwasserversorgung des Dorfs in den kommenden Jahren saniert werden. Der Gemeindepräsident gibt zu, dass Investitionen in die Trinkwasserversorgung für eine Gemeindeverwaltung nicht so attraktiv sind, denn «ein Denkmal, wie zum Beispiel mit einem neuen Schulhaus oder Gemeindegebäude, kann man sich damit nicht setzen», sagt Theo Schmid.
Millionenbetrag nötig
Schmid will nun jedoch ins «Wasser» investieren. Bis 2027 soll der Grossteil der Investitionen in die Sanierung der Wasser- und Abwasserversorgung fliessen. Aus eigener Kraft für die Gemeinde Ausserberg kaum zu stemmen. «Pro Jahr können wir gesamthaft etwa eine halbe Million investieren», erklärt Schmid. «Selbst wenn wir das gesamte Geld in die Wasserinfrastruktur stecken würden, was natürlich utopisch ist, würden wir das zeitliche Ziel verfehlen.» Daher ist der Gemeindepräsident froh, dass er bei der Sanierung der Wasserleitungen unter der Hauptstrasse im Dorf Hilfe seitens des Kantons erhalten wird, da es sich um eine Kantonsstrasse handelt. «Dennoch ist die Herausforderung immer noch sehr gross», betont Theo Schmid. «Ohne finanzielle Hilfe, zum Beispiel von der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden, wird es nicht gehen.» Gleichzeitig will Schmid bei der Sanierung der Trink- und Abwasserversorgung vorwärtsmachen. «Wir werden an der Urversammlung im Herbst einen namhaften Betrag für die Sanierung unserer Wasserversorgung zur Abstimmung bringen, um unser gestecktes Ziel erreichen zu können.»
Heute genug Wasser
Während Wasser in Ausserberg in der Vergangenheit ein knappes Gut war und die Menschen unter Einsatz von Leib und Leben wagemutig Wasserleitungen an den Bergflanken installieren mussten, um das Dorf zu versorgen, verfügt man heute über genug Wasser. «Unsere Quelle liefert im Moment mehr, als wir brauchen», sagt Schmid. «Allerdings muss das Wasser auch zu den Menschen kommen und dafür müssen wir eben in Reservoire und Leitungen investieren.»
Martin Meul
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