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«Solange ein Fünkchen Hoffnung besteht, müssen wir weiterkämpfen»

Der neue Direktor Pierre Lehmann hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Sport Ferien Resort Fiesch als Standort für ein nationales Schneesportzentrum doch noch in irgendeiner Form berücksichtigt wird.
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Der neue Direktor Pierre Lehmann hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Sport Ferien Resort Fiesch als Standort für ein nationales Schneesportzentrum doch noch in irgendeiner Form berücksichtigt wird.
Foto: zvg

Das Sport und Ferienresort in Fiesch.
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Das Sport und Ferienresort in Fiesch.
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Quelle: RZ 0

Pierre Lehmann, seit Februar Direktor des Sport Ferien Resort Fiesch, musste eine erste bittere Pille schlucken. Der Bundesrat empfiehlt die Lenzerheide als Standort für ein nationales Schneesportzentrum.

Herr Lehmann, seit vier Monaten sind Sie nun Direktor des Sport Ferien Resort Fiesch. Was sind Ihre ersten Eindrücke?
Das Sport Ferien Resort Fiesch kann auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurückblicken. In dieser Zeit hat sich eine grosse Stammkundschaft gebildet, die uns nach wie vor die Treue hält. Die alljährlich wiederkehrenden Gäste bilden eine stabile Basis für die Zukunft. Ich vergleiche das Resort gerne mit einem Oldtimerauto. Es hat schon vieles erlebt, ist in die Jahre gekommen und muss deshalb gehegt und gepflegt werden. Aber was gibt es emotional Schöneres, als mit einem tollen Oldtimer neue Ziele zu erreichen? Den Wegfall der Armeeübernachtungen können wir nicht telquel mit anderen Gästen wettmachen. Wir Mitarbeitende sind gefordert, tagtäglich unser Bestes zu geben, damit einerseits die Stammgäste zunehmen und andererseits neue Kundensegmente angezogen werden. Da wir keinen Benchmark zur Verfügung haben, nach dem wir uns ausrichten können, müssen wir rigoros einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess folgen. Vor allem aber muss das Feriendorf in der «Üsserschwiiz» besser bekannt werden. Es gibt noch zu viele Gegenden und Menschen in der Schweiz, die unser Resort nicht kennen. Dies gilt übrigens auch für die einmalige Aletsch Arena.

Neben dem Wegfall der Armeeübernachtungen wurde Fiesch, wie es aussieht, auch nicht als Standort für das nationale Schneesportzentrum berücksichtigt. Wie gross ist die Enttäuschung?
Sehr gross! Wir haben mit unserem Resort eine Infrastruktur zur Verfügung, welche mit relativ geringen finanziellen (Bundes-)Mitteln zu einem wahrlich überzeugenden nationalen Schneesportzentrum ausgebaut werden könnte. Immerhin würde die «Bündner Lösung» mehr als 60 Millionen Franken an Steuergeldern verschlingen, während es bei uns lediglich circa 6 Millionen Franken wären.

Trotz des negativen Entscheids aus Bern: Der Kanton Uri will für Andermatt weiterkämpfen. Was für Möglichkeiten sehen Sie jetzt noch für die Walliser Regierung, sich zugunsten des Resorts Fiesch in Bundesbern zu engagieren?
Es steht mir nicht zu, der Walliser Regierung Ratschläge zu erteilen. Jedoch müssen alle Kreise, die an einem pros­perierenden Wirtschaftsstandort Wallis interessiert sind, sich mit Verve engagieren, um das Ziel, die Verwirklichung des nationalen Schneesportzentrums in Fiesch, oder wenigstens eines Teilprojekts davon, zu erreichen. Das Wallis muss zusammenstehen und für die gute Sache kämpfen. Wichtig erscheint mir, dass nun Koalitionen mit der Romandie, Bern und weiteren, dem Wallis nahestehenden Kantonen gesucht werden. Auch das Wallis ist in der Lage zu gewinnen, wie dies der FC Sitten am letzten Sonntag einmal mehr eindrücklich bewiesen hat.

Im Bundesparlament sind noch Vorstös­se hängig, die mindestens drei nationale Schneesportzentren fordern. Wie gross sind die Hoffnungen von Direktor Lehmann, dass das Sport Ferien Resort Fiesch doch noch in irgendeiner Form berücksichtigt wird?
Solange ein Fünkchen Hoffnung besteht, müssen wir weiterkämpfen. Während meiner Zeit als Vizepräsident von «Hotelleriesuisse» wurde die Mehrwertsteuer in der Schweiz eingeführt. Uns ist es damals gelungen, für die Hotellerie einen Sondersatz zu erreichen. Niemand, ausser wir Hoteliers, glaubten an unsere Chance. Wir kämpften wie die Löwen und erreichten zum grossen Erstaunen vieler dennoch das Ziel. Genauso müssen wir jetzt alle zusammenstehen und all unsere Energie zugunsten eines nationalen Fiescher Schneesportzentrums einsetzen.

Frank O. Salzgeber

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