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So verrückt ist die «Streif»

«Einer meiner grössten Siege.» Silvan Zurbriggen gewann 2009 in Kitzbühel die Kombination.
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«Einer meiner grössten Siege.» Silvan Zurbriggen gewann 2009 in Kitzbühel die Kombination.
Foto: zvg

Quelle: RZ 1

Er zitterte im Starthaus. Er spricht von der schwierigsten Abfahrt im Weltcup. Und: Er siegte in Kitzbühel. Silvan Zurbriggen erklärt das Phänomen «Streif».

Es ist der Klassiker im Ski-Weltcup. Steilhänge, Schrägfahrten, Gleit­strecken, unzählige spektakuläre Bodenwellen. Über 100 Kilometer pro Stunde beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit. Die Streif – kein Rennen wie jedes andere: Wer dort siegt, wird auf einer Gondel verewigt. Der Oberwalliser Silvan Zurbriggen blickt vor den Hahnenkamm-Rennen am Wochenende zurück.

«Kitzbühel ist wie Hollywood»
«Der Sieg in der Kombination 2009 in Kitzbühel gehört zu einem meiner drei grössten Erfolge», sagt Silvan Zurbriggen, der heute bei der Raiffeisenbank Belalp-Simplon arbeitet. Es gibt nicht wenige im Ski-Zirkus, die einen Sieg in Kitzbühel höher einstufen als einen WM-Triumph. Zurbriggen kann das nachvollziehen: «Für mich ist Kitzbühel ein bisschen Hollywood, man spürt eine besondere Energie und ist dadurch besonders motiviert.» Aufgrund dieses hohen Stellen­wertes locken die Rennen in Kitzbühel die Leute auch immer in Scharen an. Über 87 000 Fans waren vor einem Jahr an drei Renntagen dabei. Im Jahr 1999 kamen über 100 000 Ski-Fans. «Natürlich kriegst du das Drumherum als Athlet mit», sagt Zurbriggen. Während seiner Aktivzeit hat sich das Schweizer Team in einem Hotel nahe bei der Rennstrecke niedergelassen. Der Kombi-Sieger sagt: «Damals siegte Défago in der Abfahrt und ich in der Kombi, wir hörten die Schweizer Fans bis tief in die Nacht feiern.»

194 Pulsschläge pro Minute
Anders ist die Stimmung der Athleten im Starthaus. Die Nervosität ist hoch. Der Puls meist höher. «Es braucht viel Mut, dort hinunterzufahren», sagt Zurbriggen. Er weiss, wovon er spricht: Eine Messung ergab bei ihm damals durchschnittlich 194 (!) Pulsschläge pro Minute während einer Fahrt. Am Wochenende fiebert Silvan Zurbriggen vor dem Fernseher mit, wenn seine ehemaligen Kollegen die «Streif» hinunterdonnern. Seine Favoriten? «Der Norweger Kjetil Jansrud ist wohl Topfavorit für die Abfahrt, doch ich traue den Schweizern Küng, Feuz und Janka allen ein Spitzenresultat zu.»

Simon Kalbermatten

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