Wallis | Das Abwesenheits-Ranking der Walliser Abgeordneten

So oft schwänzen die Walliser Parlamentarier

Der Nationalratssaal im Bundeshaus: Die Abgeordneten fehlen viel seltener bei Abstimmungen als in den 1990er-Jahren.
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Der Nationalratssaal im Bundeshaus: Die Abgeordneten fehlen viel seltener bei Abstimmungen als in den 1990er-Jahren.
Foto: Parlamentsdienste Bern

Thomas Egger (2017) und Benjamin Roduit (2018) sitzen erst seit Kurzem im Nationalrat und werden deshalb in der Statistik nicht aufgeführt.
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Thomas Egger (2017) und Benjamin Roduit (2018) sitzen erst seit Kurzem im Nationalrat und werden deshalb in der Statistik nicht aufgeführt.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Ein Blick auf das von politiknetz.ch erstellte Abwesenheits-Ranking der Parlamentarier zeigt: Jeder Walliser Abgeordnete war an über 90 Prozent der Abstimmungen anwesend. Früher war dies längst nicht so.

In einem «Blick»-Artikel vor fünf Jahren, der die Abwesenheit Schweizer Parlamentarier thematisiert, können wir lesen: Christoph Blocher fehlte an 44 Prozent der Parlamentsabstimmungen unentschuldigt, Christophe Darbellay verpasste 35 Prozent der Abstimmungen und Oskar Freysinger deren 32 Prozent. Als «Oberschwänzer» glänzte der Genfer Antonio Hodgers von den Grünen, der nicht mal bei jeder zweiten Abstimmung anwesend war. Eine Analyse der Parlamentsabstimmungen seit der Wintersession 2011, durchgeführt von der Politikplattform politiknetz.ch, zeigt: Leere Stühle im Saal bedeuten aber nicht automatisch, dass Parlamentarier auf der faulen Haut liegen. Viele Nationalräte sind nur nebenberuflich Politiker und gehen hauptberuflich einer anderen Beschäftigung nach. Dieses Milizsystem führt dazu, dass gerade Ratsmitglieder, die beruflich stark engagiert sind, im Parlament nicht immer anwesend sein können. Seit die Absenzen öffentlich einsehbar sind, hat sich die Disziplin der Parlamentarier diesbezüglich hingegen stark verbessert: In den 1990er-Jahren fehlten bei Abstimmungen durchschnittlich rund ein Viertel aller Abgeordneten. In den letzten Jahren waren im Schnitt noch 6,2 Prozent unentschuldigt abwesend. Die Walliser Parlamentarier sind im Schnitt noch disziplinierter: Franz Ruppen fehlte nur bei einem Prozent der Abstimmungen und selbst das Walliser «Schlusslicht» Jean-René Fournier war bei 92 Prozent ­aller Abstimmungen zugegen. «Es ist alles eine Frage der Organisation», begründet Ruppen seinen guten Wert. «Ausserdem steht jeder Parlamentarier bei seinen Wählern in der Pflicht.» Das die Absenzen generell abnehmen, überrascht Nationalrat Ruppen nicht: «Viele Abstimmungen im Parlament verlaufen sehr eng, da zählt jede einzelne Stimme. Entsprechend organisieren sich die Fraktionen besser und versuchen für Disziplin zu sorgen.» Wie in einem Radiobeitrag von «Echo der Zeit» Anfang Jahr zu hören war, soll beispielsweise nur die SVP in den vergan­genen Jahren fast 100 Abstimmungen wegen ­abwesender Fraktionsmitglieder verloren ­haben.

Frank O. Salzgeber

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