Region | St. Niklaus
Schulhausstreit in Herbriggen
St. Niklaus | Die Schule in Herbriggen wird im kommenden Schuljahr geschlossen. Im Weiler hat sich Widerstand gegen den Entscheid formiert.
Ab dem kommenden Schuljahr wird in Herbriggen kein Unterricht mehr stattfinden. Sämtliche Kinder des Dorfes müssen dann nach St. Niklaus in den Kindergarten und in die Schule gehen. Grund für die Schliessung der Schule sind die Vorgaben des Kantons. «Im kommenden Jahr werden wir eine Kindergartenklasse weniger haben», sagt die für das Bildungswesen zuständige Gemeinderätin Cornelia Fux. «In der Folge haben wir uns entschieden, dass wir den Unterricht in Herbriggen einstellen und sämtliche Kinder nun in St. Niklaus in den Kindergarten und zur Schule gehen.» Auf Grund der vom Kanton vorgeschriebenen Grösse für Schulklassen kommt eine Weiterführung des Unterrichts mit weniger Kindern pro Klasse nicht in Frage.
Pädagogische Lösung
Auf die Frage, warum nicht Kinder, die bis anhin in St. Niklaus unterrichtet werden, künftig nach Herbriggen geschickt werden, macht Fux praktische Gründe geltend. «Der Entscheid ist aus Sicht der Bürgernähe und Pädagogik am sinnvollsten.», erklärt die Gemeinderätin. «St. Niklaus hat viele Weiler, da wäre es zu kompliziert, die Kinder nach Herbriggen zu bringen.»
Widerstand formiert
Der Entscheid, den Unterricht in Herbriggen einzustellen, stösst im Weiler derweil auf wenig Gegenliebe. In Form einer Interessengemeinschaft (IG) hat sich Widerstand formiert. Ein Vertreter der IG war für eine Stellungnahme gegenüber der RZ nicht zu erreichen. Gemeinderätin Fux sagt jedoch: «Ich verstehe, dass nicht alle mit dem Entschied zufrieden sind und dass es Widerstand gibt.» Man müsse jedoch realistisch sein. «Auch andere Dörfer mussten Schulen schliessen». Das neue Primarschulgesetz lasse da keinen Spielraum.
Aussprache in der kommenden Woche
Um die Bevölkerung über die Schritte zu informieren und die Gemüter zu beruhigen, hat die Schuldirektion für den kommenden Dienstagabend einen Infoabend angesetzt. Schuldirektor Dominik Chanton war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme ebenfalls nicht zu erreichen.
Umstrittener Gemeinderatsbeschluss
Anlass zu Spekulationen gibt derweil auch, wie der entsprechende Beschluss im Gemeinderat zustande gekommen ist. So heisst es, dass in der entsprechenden Sitzung nur vier der sieben Gemeinderäte anwesend waren. «Das sind Amtsgeheimnisse, dazu möchte ich mich nicht äussern», sagt Gemeinderätin Fux. Die in der Sitzung angeblich ebenfalls abwesende Gemeindepräsidentin Gaby Fux-Brantschen war für eine Auskunft nicht erreichbar.
Martin Meul
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