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Schon wieder! Quecksilber in Visp

Die Baustelle. An der Terbinerstrasse in Visp stiess man auf Quecksilberschadstoffe.
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Die Baustelle. An der Terbinerstrasse in Visp stiess man auf Quecksilberschadstoffe.
Foto: RZ

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Nachgewiesene Quecksilberschadstoffe sorgen für eine Bauverzögerung eines Mehrfamilienhauses. Zudem entstehen Mehrkosten. Wer sie trägt, ist unklar.

Visp kommt nicht zur Ruhe. Schon wieder belasten Quecksilberschadstoffe die Gemeinde. «Hätten wir gewusst, dass wir hier auf Quecksilberschadstoffe stossen, hätten wir mit dem Bau später begonnen», sagt Hans-Rudolf Mooser, der das Projekt «Mehrfamilienhaus» im Zentrum von Visp für eine Erbengemeinschaft leitet. Geplant ist der Bau eines schicken Mehrfamilienhauses mit zehn Wohneinheiten und einer Geschäftsfläche. Bei jedem Neubau innerhalb von Visp muss der Eigentümer gegenüber der Gemeinde nachweisen, dass der Boden unbedenklich ist und keine Quecksilberschadstoffe aufweist.
Mooser: «Wir konnten die Bauarbeiten mit einer Baubewilligung ohne Auf­lage starten und stiessen dann auf das Quecksilber.» Die Folge: Bauverzögerung und erhebliche Mehrkosten.

Genehmigung unter Auflagen

Primäres Ziel der Bauherren ist es nun, eine Parzelle ohne Quecksilberschadstoffe zu schaffen. In enger Zusammenarbeit zwischen Lonza und der Dienststelle für Umwelt und Sicherheit des Kantons konnte dazu für den Aushub eine umweltgerechte Lösung gefunden werden. Cédric Arnold, Chef der Dienststelle für Umweltschutz: «Ein Bauvorhaben auf einem belasteten Grundstück ist möglich, wenn der Boden und der Untergrund vorgängig untersucht werden und das Aushubmaterial korrekt entsorgt wird.» Zudem müsse sichergestellt werden, dass der verbleibende Untergrund unterhalb der Bauten und Anlagen nicht sanierungsbedürftig sei. Eine spätere Sanierung darf durch das Vorhaben laut Arnold nicht wesentlich erschwert werden. Im Rahmen des Bauvorhabens der Erbengemeinschaft wurde vor Beginn der Abriss- und Bauarbeiten festgestellt, dass der Boden mit Quecksilber belastet war. «Aufgrund dieser Befunde wurde unverzüglich eine Detailuntersuchung durchgeführt und ein Entsorgungskonzept erarbeitet», sagt Arnold. Die Dienststelle für Umweltschutz hat dieses Entsorgungskonzept im Hinblick auf die Einhaltung der nötigen Vorschriften überprüft und unter ergänzenden Auflagen genehmigt. Nun wird der Aushub je nach Kontaminierungsgrad sortiert, in einer Halle zwischengelagert und anschliessend entsprechend gesäubert. Mooser: «Ein Eintrag ins Schadstoffregister muss zwingend vermieden werden.» Ein zuständiges Büro werde dazu die nötigen Überprüfungen vornehmen.

Verbindung zu Lonza unbestätigt

Auch der Chemiekonzern Lonza hat Parzellen in Visp spezifisch untersucht, die der Lonza oder der Lonza-Pensionskasse gehören sowie gehört haben. Renzo Cicillini, Leiter Kommunikation Lonza: «Analysen, die uns bisher vorliegen, lassen nicht den generellen Schluss zu, dass überall eine direkte Verbindung zu Lonza besteht. Bevor wir aber dazu konkret mehr sagen können, müssen diese Analysen noch vorgängig vom Kanton überprüft und dann den Eigentümern offiziell kommuniziert werden.» Cicillini betont, dass sich Lonza keineswegs von der Verantwortung drücken werde. Der Bezugstermin im Mehrfamilienhaus in Visp ist für November 2016 angesetzt. Die Verantwortlichen hoffen, den Termin einhalten zu können. Unumgänglich werden jedoch Mehrkosten für die aufwendigen Arbeiten sein. Sowohl die Höhe dieser zusätzlichen Kosten wie auch die Frage, auf wen sie abgewälzt werden, konnte Mooser zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten.

Simon Kalbermatten

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