Raron | Idee einer Liftverbindung von Felsen- und Burgkirche steht im Raum
Scheitert Liftprojekt an der Denkmalpflege?
Die Idee tönt futuristisch. Die Felsenkirche und die Burgkirche in Raron könnten mit einem Lift verbunden werden. Das Problem: Der Burghügel in Raron liegt in einem Landschafts- schutzgebiet von nationaler und einem Naturschutzgebiet von kantonaler Bedeutung.
«Werden diese Kirchen mit einem Lift verbunden?», fragte die RZ im Januar dieses Jahres. Die Rede ist von einem Projekt, welches die Felsenkirche und die Burgkirche in Raron mit einem Lift verbinden möchte. «Das wäre nicht nur eine Aufwertung des touristischen Angebots, sondern auch für viele ältere Leute, die zur Burgkirche gehen und den Friedhof besuchen, eine grosse Erleichterung», sagt Pfarrer Paul Martone.
«Sensibles Objekt»
Auch andere Stimmen im Dorf unterstützen die Idee. So hat der Einheimische Josef Jeiziner im vergangenen Jahr sogar eine Statistik geführt und dabei festgestellt, «dass zwischen März und November 2018 nicht weniger als 68 Reisecars vor der Felsenkirche haltgemacht haben». Neben der Finanzierung steht einer möglichen Liftverbindung zwischen den beiden Kirchen der Denkmalschutz im Wege. «Wir wurden zwar bis heute nicht zu einem entsprechenden Projekt befragt und können uns demnach auch nicht zu möglichen Varianten äussern», erklärt Klaus Troger, Architekt der Denkmalpflege Oberwallis. Trotzdem könne jedoch festgehalten werden, «dass sich der Burghügel für bauliche Eingriffe äusserst sensibel zeigt und ein kon-
kretes Projekt bezüglich dem Ort und dem historischen Gebäudestand höchsten Ansprüchen genügen müsste».
Alternative Möglichkeit?
Das zeigt auch die Tatsache, dass die Burgkirche ein Denkmal von nationaler Bedeutung ist und zusammen mit dem alten Pfarrhaus und dem Wohntum der Viztume als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft wird. «Ob der Ort eine entsprechende Intervention überhaupt verkraftet und sich die Idee eines Personenaufzuges in diesem Kontext überhaupt realisieren lässt, müssten entsprechende Konzepte und Studien aufzeigen», so Troger. Vor diesem Hintergrund schwebt der Gemeinde eine alternative Möglichkeit vor. «Wir haben uns überlegt, ob man die Besucher mit einem anderen Transportmittel analog dem Kleinen Simplon Express zur Burgkirche fahren könnte», sagt Gemeindepräsident Reinhard Imboden. Noch ist aber unklar, ob und wann ein solches Projekt an die Hand genommen wird.
Walter Bellwald
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