Bürchen / Unterbäch | Wegen Absage an Privatschule

Schattenberge verzichten auf zusätzliche Schulkinder

Weiterhin kleine Klassen: In den Schattenbergen will man keine alternative Schule und verzichtet somit auf mehr Schüler.
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Weiterhin kleine Klassen: In den Schattenbergen will man keine alternative Schule und verzichtet somit auf mehr Schüler.
Foto: Symbolbild Mengis Media

Quelle: RZ 0

Die private «gd-Schule» liebäugelte mit der Eröffnung eines zusätzlichen Standorts in einem der Dörfer. Dort hat man aber kein Interesse. Dafür soll jetzt in «Engersch» eine Schule eröffnet werden.

Obwohl alternativen Schulen im Wallis per Gesetz finanzielle Unterstützung verwehrt bleibt, ist das Schulwesen in Bewegung. Nebst weiteren Anbietern ist die «gd-Schule» in Bratsch mit Schulleiter Damian Gsponer seit mehreren Jahren etabliert. Die Warteliste für zusätzliche Plätze ist mit derzeit rund 100 Kindern lang – Tendenz steigend. Um dem Bedürfnis nachzukommen, wird seit Längerem an der Vergrösserung der Strukturen gearbeitet. Dazu gehören auch die Vorbereitungen für die fix geplante Eröffnung eines Standorts in Zermatt per August 2020.

Unterschiedliche Argumente

Und dabei soll es nicht bleiben: Gsponer hat zusammen mit dem privaten Initianten aus Unterbäch, Reto Gilli, in den Schattenbergen nach einem möglichen weiteren Standort Ausschau gehalten. Dazu wurden auch mit den Gemeindeverantwortlichen Gespräche geführt. Doch diese haben alle abgesagt: In Bürchen war die Begeisterung zu Beginn zwar noch am grössten, doch mittlerweile hat die Meinung gedreht. Es fehle die notwendige Infrastruktur, sagt Gemeindepräsident Philipp Zenhäusern. In Unterbäch hielt man schon von Anfang an nicht viel davon. Pikant: Gemeindepräsident Bernhard Wyss ist gleichzeitig Lehrer an der Dorfschule. Ist ihm die Angelegenheit zu heikel, weil er damit seinem Arbeitgeber nicht in den Rücken fallen will? Er winkt ab: Der Entscheid habe nichts mit ihm zu tun. Man unterhalte zusammen mit Eischoll die Schule und gehöre zur Schulregion Raron, was ausgezeichnet funktioniere. Es bestehe deshalb kein Bedarf.

Belebung der Bergdörfer

Während der Ausgang der Verhandlungen in den Schattenbergen offen war, hat sich Gsponer zusätzlich nach anderweitigen Alternativen umgeschaut. Und er wurde tatsächlich fündig: in «Engersch», neben Jeizinen oberhalb von Bratsch. Dort steht man mit den Inhabern eines Ferienlagers kurz vor der Einigung, dieses zu übernehmen und Platz für voraussichtlich 16 Schüler der Stufen Kindergarten bis 2. Primarklasse zu schaffen. «Die Räumlichkeiten sind für uns wie geschaffen», sagt Gsponer. Wie er weiter sagt, hätten Familien, welche sich einen Umzug nach Jeizinen/Engersch (rund 50 Einwohner) vorstellen könnten, bei der Zuteilung der Plätze einen Vorteil. Der Hintergedanke: die Belebung der Bergregion. Dieser Meinung ist auch der Unterbächner Initiant Gilli – trotz Bedauern, dass es in den Schattenbergen nicht geklappt hat: «Ich sehe eine alternative Schule als spannende Erweiterung des Angebots für Familien in den Berggebieten und generell als Chance. Ich finde es schön, dass man in Engersch einen Standort für die ‹gd-Schule› in Aussicht hat, um diesem wachsenden Bedürfnis gerecht zu werden.»

Peter Abgottspon

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