Baltschieder | Michael Kuonen in seiner zweiten Saison als Bobpilot

Saisonstart mit Verletzungssorgen

Das Bobteam Kuonen kämpft um einen Einsatz im Weltcup.
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Das Bobteam Kuonen kämpft um einen Einsatz im Weltcup.
Foto: zvg

Die Besetzung des Viererbobs: Cyril Pizzera, Michael Kuonen, Marco Dörig, Marco Tanner (von links).
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Die Besetzung des Viererbobs: Cyril Pizzera, Michael Kuonen, Marco Dörig, Marco Tanner (von links).
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Sportlich ist Bobpilot Michael Kuonen mit dem Saisonstart zufrieden. Allerdings schlug die Verletzungshexe gnadenlos zu. Das Bobteam Kuonen musste deswegen sogar auf Rennen verzichten.

In seiner zweiten Saison als Bob­pilot will sich Michael Kuonen durch gute Resultate im Europacup für den Weltcup empfehlen. Allerdings verfügt die einstige Bobhochburg Schweiz im Weltcup nur noch über zwei Quotenplätze. Derzeit ist der junge Pilot ­Michael Vogt gesetzt. Um den zweiten Startplatz kämpfen vier Bob­teams, darunter auch Kuonen. In den ersten Rennen erreichte der 28-Jährige in Lillehammer einen 6. Rang im Zweier- und einen 3. Rang im Viererbob, in Altenberg zweimal einen 7. Platz.

Verletzungspech

Mit Trainingsfahrten auf verschiedenen Bobbahnen in Europa hat sich Kuonen und sein Team intensiv auf die Wettkampfsaison vorbereitet. «Während ich mich in der vergangenen Saison auf den Zweierbob konzentriert habe, so starte ich heuer konsequent sowohl im Zweier- wie im Viererbob», sagt Kuonen. Allerdings wird dies durch zahlreiche Ausfälle erschwert: Zu Beginn der Saison musste sich Anschieber Sandro Ferrari einer Blinddarmoperation unterziehen, was nicht ohne Komplikationen verlaufen ist. Für Ferrari ist die Saison deshalb schon zu Ende. Danach gab es beim Viererbob-Training in Altenberg einen Sturz. «Normalerweise geht so ein Sturz glimpflich aus», sagt Kuonen, «dieses Mal erwischte es aber einen meiner Anschieber, Kai Tedeschi, ziemlich heftig. Er zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu.» Doch damit nicht genug. Der athletisch sehr starke, vielversprechende Anschieber Luca Rolli hatte sich im Bob nicht wohlgefühlt und zog sich deshalb aus dem Bobsport zurück. Ein weiterer Anschieber von Kuonen erlitt beim Hallentraining einen Knochenbruch. «Normalerweise kommt ein Bobteam mit sechs Leuten locker durch die Saison», erzählt Kuonen. «Mir sind jetzt innert kurzer Zeit gleich vier Leute ausgefallen – das ist unglaublich.» Das Bobteam Kuonen musste deswegen auf den Start bei den Rennen in Winterberg verzichten.

Sieg im Anschiebercontest

Bei den letzten Schweizer Bob­meisterschaften wurde Kuonen sowohl beim Zweier- wie beim Viererbob Schweizer Vizemeister. Als Anschieber zählte der Baltschiedner zu den besten im Land. Deswegen wurde er für die Olympischen Winterspiele 2008 vom Bobverband als Anschieber dem stärksten Schweizer Viererbob-Team um Steuermann Rico Peter zugeteilt. Kein Wunder also, dass Kuonen nun auch als Steuermann zu den besten Startern der Schweiz gehört. Dies hat das Bob­team Kuonen kürzlich bei den Bob-Startermeisterschaften in Watt bei Regensdorf unter Beweis gestellt. Sowohl beim Zweier- wie beim Viererbob legte das Team Kuonen den schnellsten Start hin. Im Zweierbob holte Kuonen den Sieg mit Partner Marco Tanner. Im Viererbob schaffte er die schnellste Zeit mit den Anschiebern Marco Tanner, Sandro Ferrari und Marco Dörig.

Saisonziel Weltcup

Zurzeit trainiert Kuonen in Königssee. Da er als Ersatz für seine Ausfälle vom Team Vogt einen Anschieber bekommen hat, ist in Königssee auch der Start im Viererbob möglich (Anm. der Redaktion: Die Rennen finden nach Redaktionsschluss statt). Das grosse Saisonziel von Kuonen heisst Weltcup. Denn Einsätze im Weltcup sind wichtig, um das grosse Fernziel zu erreichen: die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking. Mit den bisher gefahrenen fünf Europacuprennen auf drei verschiedenen Bahnen hat Kuonen die notwendigen Bedingungen für einen Weltcupstart erfüllt. Wegen der erwähnten Quotenplätze bleibt jedoch ein Einsatz für Kuonen ungewiss: «Ich habe derzeit selbst noch keine Ahnung, ob ich im Januar im Weltcup eine Chance erhalte. Das entscheidet der Schweizer Bobverband.»

Frank O. Salzgeber

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